USA & Kanada | LA, Grand Canyon, Death Valley, Yosemite, San Francisco, Toronto

Ja der Flug wurde lang, aber problemlos wie immer auf meiner Reise. Als ich in Los Angeles ankam war ich aber mal ziemlich am Ende, die Einreise war extrem mühsam, insgesamt 2 Stunden warten und blöde Fragen der Polizei beantworten. Warum waren sie in Südamerika, warum müssen sie nicht arbeiten, warum können sie sich das leisten, was genau machen sie in Amerika, …. Erst als sie das Flugticket von San Francisco nach Toronto gesehen haben waren sie zufrieden.

Es ging dann mit dem Taxi ins Motel, da bekam ich einen ersten Vorgeschmack was mich preislich hier so erwarten würde. Die Taxi Fahrt kostete mal $ 90. Kurz vor Mitternacht bin ich im Motel angekommen, und obwohl ich wirklich müde war wollte ich vor dem Schlafen noch ein Bier trinken. Im Motel gab es nichts, aber es war ein Supermarkt in der Nähe. Im Motel zurück öffnete ich mein Bier, machte einen Schluck, und musste das Zeug fast wieder ausspucken. Was zum Teufel war das? Nach Studium der Inhaltsstoffe war alles klar. Es handelte sich um eine Mexikanische Spezialität. Bier mit Tomatensaft, Limettensaft, Tabasco und einigen anderen was man nicht in ein Bier gibt. Untrinkbar für mich. Also doch ohne Bier ins Bett. 🙂

Mein Motel war typisch für die Anordnung solcher Unterkünfte in Kalifornien. Der Komplex war U- förmig, 2 Stöcke, in der Mitte ein großer Parkplatz und mitten im Parkplatz noch ein Pool. Also nicht besonders schön und mit € 100 pro Nacht auch nicht günstig. Aber hier war ich jetzt zur Haupt Saison unterwegs. Und ich sollte später feststellen das € 100 pro Nacht eh ganz günstig ist.

Am ersten Tag machte ich mich mal auf um Hollywood zu erkunden. Von meinem Hotel waren das 30 Minuten zu Fuß. Bei knapp 40 Grad ganz schön anstrengend. Juhu, endlich wieder im Sommer! 🙂 Ja und Hollywood, was soll man sagen…. Ich spazierte den Sunset Boulevard entlang, dort ist auch der „Walk of Fame“, aber ganz ehrlich, so richtig begeistern konnte mich das Ganze nicht. Vielleicht wäre es interessant gewesen diverse Hollywood Studios zu besuchen, aber dazu fehlte mich auch die Zeit.
Am Abend dann aber das erste Highlight wegen dem ich eigentlich nach LA gekommen war. Ein Besuch am Sunset Strip beim „Rainbow Bar & Grill“. Das Lokal war das Lieblingslokal des Sängers Lemmy Kilmister meiner Lieblingsband Motörhead. Er ist leider 2015 verstorben. Ich traf mich also mit Kevin, einem Mitglied vom offiziellen Fan Club. Das Lokal ist schon faszinierend, es gibt dort seit dem Tod von Lemmy nichts mehr was nicht mit Motörhead zu tun hat. Überall Bilder, überall das Logo der Band, eigentlich jetzt fast eine Art Museum. Kevin und ich nahmen also ein paar Drinks, bestellten und was zum Essen und plauderten eine ganze Weile. Nettes Lokal mit netten Menschen, absolut sehenswert.

Da ich nicht so recht wusste was ich noch in LA machen sollte beschloss ich am nächsten Tag noch eine Stadt Rundfahrt zu buchen. Wir starteten in Hollywood, die erste Station war der Griffith Park. Ein riesiger Park mit einem Weltall Observatorium am höchsten Punkt. Von hier hat man auch einen guten Ausblick auf den berühmten Hollywood Schriftzug der über der Stadt thront. Weiter ging es in die Innenstadt, die aber nicht besonders sehenswert ist. Nächste Station war der Venice Beach. Dort ist die Hölle los, aber zum Baden ist das Wasser dort leider ganzjährig zu kalt. Dafür sah ich aber eine sehr coole Breakdance Vorführung direkt am Strand. Nächte Station war Santa Monica, dort gab es aber nicht wirklich viel zu sehen. Und der Rest war dann erst recht langweilig. Wir fuhren durch „Bel Air“ und „Beverly Hills“ um uns die Häuser der berühmten und Reichen anzusehen. Meistens sieht man eh nichts außer einen Zaun, was daran interessant sein soll erschließt sich mir nicht ganz. Letzte Station war die angeblich teuerste Einkaufsstraße der Welt, der Rodeo Drive. Die Straße ist vor allem für die dichte Ansiedlung von Geschäften internationaler Luxus-Marken bekannt. Also auch nichts für mich. Also mein Fazit von LA, kann man sich anschauen, muss man aber nicht gesehen haben.

Am nächsten Tag war es dann Zeit mein Auto abzuholen. Diesmal kein Wohnmobil, sondern ein Kleinwagen. Erste Station war der „Forest Lawn Memorial Park“. Hier befindet sich das Urnengrab von Lemmy, wenn ich schon da bin musste ich mir auch das kurz anschauen. Nachdem ich zuerst am falschen Friedhof war, habe ich es schlussendlich auch gefunden. Direkt gegenüber befindet sich auch noch das Grab von Ronnie James DIO, einem weiteren ganz großen des Rock ‚n‘ Roll.

Dann ging es los Richtung Las Vegas. Das Autofahren in Kalifornien ist super angenehm. Man nimmt sehr viel Rücksicht aufeinander. Ich fand dann auch noch heraus das man in Amerika bei Rot rechts abbiegen darf, dass man bei mehrspurigen Straßen auch rechts überholen darf, und dass an einer ungeregelten Kreuzung derjenige Vorrang hat der zuerst dort ist. Und man sollte es nicht glauben, dass funktioniert alles einwandfrei und gut. 🙂 Bei einer Stopptafel zum Beispiel ist es eine Selbstverständlichkeit das man auch wirklich stehenbleibt.
Auf dem Weg nach Las Vegas ging es dann in die Wüste und dort wurde es dann so richtig heiß…… Das Thermometer kletterte bis auf 47 Grad. Mein Hotel in Las Vegas war ein typisches Casino Hotel wie man sie hier an jeder Ecke findet. Die Preise sind sehr günstig, diese Hotels machen ihr Geld mit den Spielern. Nach einem Abendessen wollte ich dann auch ein bisschen spielen, aber bereits nach kurzer Zeit war „Game over“. Ein mächtiger Sandsturm ist über die Stadt gezogen und hat die Stromversorgung lahmgelegt. Drei Viertel von Las Vegas ohne Strom. 🙂 Von Las Vegas habe ich mir auch nichts angeschaut, mir ist diese Stadt wirklich unsympathisch, mitten in der Wüste und alles dreht sich nur um Geld und Glückspiel. Ich wollte weiter zum Grand Canyon.

Nach einem dürftigen Frühstück, es gab noch immer keinen Strom in meinem Hotel, machte ich mich auf den Weg nach Williams. Am Weg dorthin machte ich noch einen Stopp beim Hoover Damm. Der Damm staut den Colorado Fluss und ist ein Meisterwerk der Baukunst. Die Stadt Las Vegas verdankt dem Bau der Talsperre ihr heutiges Aussehen, denn nur durch das rund 50 km entfernte Bauprojekt, für das Tausende von Arbeitern benötigt wurden, wurde aus der 1905 gegründeten, kleinen Wüstensiedlung die heutige Spielermetropole.


Williams ist ein kleiner und wirklich netter Ort. Direkt an der Route 66 fühlt man sich hier ein wenig wie in früherer Zeit angekommen.

Am nächsten Tag ging es dann zeitig am Morgen zum Süd Rand des Grand Canyon. Man fährt von Williams noch circa 1 Stunde bis zum Canyon. Das eigenartige ist das die ganze Strecke die Landschaft eigentlich ziemlich flach ist und nichts darauf hindeutet das man zu einem so großen Canyon fährt. Selbst dort am riesigen Parkplatz angekommen deutet noch nichts darauf hin. Am Weg vom Parkplatz zur Information sah ich dann in etwa 50 Meter Entfernung Menschen an einem Geländer stehen und fotografieren. Ich ging dann dort hin und plötzlich stand ich am Rand des Grand Canyon. Ein unglaublicher Anblick! Ich wanderte dann den ganzen Tag den Süd Rand entlang. Es fahren auch gratis Busse die einem zu den einzelnen Ausgangspunkten bringen. Eine nette Wanderung wäre auch der „Bright Angel Trail“, er führt vom Süd Rand bis zum Colorado River hinunter. Aber das wäre eine Tageswanderung. Ich ging trotzdem eine Stunde hinunter, um noch einen anderen Blick auf den Canyon zu bekommen. Eigentlich wollte ich noch bis zum Sonnenuntergang bleiben, aber ich war um 17:00 Uhr dann wirklich müde vom vielen Gehen und hatte keine Lust mehr bis 20:00 Uhr zu warten. Außerdem musste ich ja noch die Stunde nach Williams zurückfahren. Nach einer weiteren Nacht musste ich am Morgen zuerst mal meine Wäsche waschen bevor ich mich aufmachte zum Ort Kanab. Von dort wollte ich dann den Nord Rand des Grand Canyons besuchen.

Kanab ist auch ein netter kleiner Ort. Hier wurden früher viele Western Filme gedreht. Man sieht eine Menge Erinnerungen in Form von Informationstafeln wer nicht aller in der Stadt war. John Wayne ist nur eine Berühmtheit davon.
Am nächsten Morgen startete ich Richtung Nord Rand Grand Canyon. Die Fahrt dauerte von hier gute 1 ½ Stunden, was ein bisschen Mühsam war. Leider hatten sie am Nord Rand auch Problem mit Waldbränden. Somit konnte ich zu einigen Aussichtspunkten nicht hinkommen. Trotzdem war es super schön. Der Nord Rand ist nur circa das halbe Jahr geöffnet, den Rest der Saison liegt meistens eine Menge Schnee. Ich verbrachte ein paar Stunden dort mit Wandern und machte mich dann zurück auf den Weg nach Kanab.


Am darauffolgenden Tag war wieder Reisen angesagt. Der nächste Ort den es zu erreichen gab war Pahrump in Nevada. Dieser kleine Ort ist nur circa 100 Kilometer von Las Vegas entfernt und sehr nahe am Death Valley. Ich hatte wieder ein Casino Hotel gebucht, das ist einfach das billigste was man machen kann. Ein riesiges Zimmer und ein herrliches Pool im Außenbereich und das ganze um knappe € 50. Und wenn man an der Bar spielt bekommt man sogar die Getränke gratis. 🙂 Also ich habe gesamt so um die $ 130 verspielt und ca. $ 80 gewonnen. Mit den konsumierten Getränken also irgendwo ein Nullsummenspiel.
Am darauffolgenden Tag fuhr ich dann ins Death Valley. Und dort war es vor allem eines: Heiß !!!!!
Und zwar richtig heiß !!! Es hatte wohl so um die 47 Grad Celsius. Der Anzeige Rekord in meinem Auto war 51 Grad. Ich war noch nie so dankbar über eine Klimaanlage im Auto wie im Death Valley.
Es war wirklich fast unerträglich, wenn ein Hauch von einem Wind kam, war das Gefühl wie beim Aufguss in der Sauna. Erst als ich bei einem Aussichtspunkt in 1300 Meter Höhe ankam wurde der leichte Wind wieder kühlend. Ansonsten war dieses Tal aber unbeschreiblich schön. Salzwüsten, herrliche Fels Formationen in mehreren Farben. Ein Besuch zahlt sich unbedingt aus. Im Winter ist es hier angeblich auch wunderschön, dann regnet es auch und die Kakteen und Pflanzen fangen auch zum Blühen an. Vor allem ist es auch nicht so heiß.

Dann ging es weiter zum nächsten und letzten Nationalpark, dem Yosemite Nationalpark. Bis dorthin war es aber vorerst noch eine anstrengende Tagesreise mit dem Auto. Die Unterkunft habe ich wie immer ein paar Tage vorher über booking.com gebucht. Das Foxtail Farm & Breakfast war aber erstens alles andere als billig, und zweitens nicht leicht zu finden. Meine Auto Navigation war mitten auf der Land Straße, wo weit und breit nichts zu sehen war, der Meinung, dass ich mein Ziel erreicht habe. Erst nach einer Stunde suchen, zum Fragen war leider auch niemand zu sehen, fand ich die Unterkunft. Nur über eine Schotterstraße erreichbar und mitten im Wald. Der Besitzer freute sich mich zu sehen, aufgrund der Waldbrände im Nationalpark hatten alle Gäste abgesagt, ich war der einzige. Das war auf der anderen Seite auch mein Glück, ansonsten hätte ich kurzfristig in der Gegend auch keine Unterkunft bekommen. Auf meine höfliche Frage, wo ich den hier Rauchen dürfe, bekam ich zur Antwort in der nächsten Ortschaft ca. 14 km entfernt. 🙂 Er hatte aufgrund der Trockenheit panische Angst vor Bränden und war wohl kein Freund von Rauchern. Ansonsten war er aber super nett und hilfsbereit. Er plante mit mir zusammen meine Tages Touren durch den Nationalpark. Das Frühstück das er mir jeden Tag frisch zubereitete war sensationell, wohl das Beste Frühstück meiner ganzen Reise.
Der Plan für meinen ersten Tag im Park war ein Rundwanderweg, der John Muir Trail. Dort kann man 2 Wasserfälle bewundern, und laut meinem Gastgeber waren dies auch die letzten zwei die aktiv zu bewundern waren, für alle anderen war mittlerweile zu wenig Wasser. Auf dem Weg durch das Tal zu meinem Ausgangspunkt konnte ich auch einige aktive Feuer sehen die von der Feuerwehr beobachtet wurden. Es waren zwar schon alle Brände mehr oder weniger unter Kontrolle, große Teile des Parks waren aber noch gesperrt.
Der Trail selbst war wirklich schön. Ich war in etwa 5 Stunden unterwegs. Von der Natur her muss man sagen das es hier eigentlich wie in den Bergen in Österreich aussieht. Der totale Kontrast zum Death Valley, und „nur“ eine Tagesreise mit dem Auto entfernt. Manche Bäume sind wohl deutlich größer, manche Tiere gibt es bei uns nicht, aber alles in allem fühlt man sich auch hier ein wenig zu Hause. Die etwas gefährlicheren Freunde wie Berglöwe (Puma) und Schwarzbären bekam ich leider oder auch zum Glück nicht zu Gesicht. Unfälle mit Menschen kommen vor, sind aber sehr selten. Die Bären sind übrigens Spezialisten darin Autos aufzubrechen. Es ist darum überall streng Verboten Essen jeglicher Art im Auto zurückzulassen. Erstens kann das in einem Totalschaden des Autos enden, zweitens ist es schlecht für die Bären, weil sie so an Menschen gewöhnt werden. Es ist extrem wichtig das die Tiere ihre natürliche Scheu vom Menschen behalten, sonst werden sie zum Problem. Und das endet wie wir alles wissen nie gut für die Tiere.
Ich verbrachte noch zwei weitere Tage im Park, am letzten Tag besuchte ich „Mariposa Grove“, dort kann man die riesigen Mammut Bäume bewundern. Man könnte hier noch viel mehr Zeit verbringen, wandern und klettern ohne Ende wäre hier möglich.
Bevor ich Richtung Paolo Alto aufbrach machte ich noch eine Foto Session auf der Terrasse meiner Unterkunft. Dort gibt es aufgrund von bereitgestellten Zuckerwasser unzählige Hummingbirds zu bestaunen.


Palo Alto war aufgrund eines Besuchs auf meiner Reiseliste. Mein alter Freund und ehemaliger Arbeitskollege Vladimir lebt und arbeitet hier. Palo Alto liegt im Silicon Valley und ist für Menschen wie mich die sich für Computer interessieren das Maß der Dinge. Alles was Rang und Namen hat kommt von hier oder ist hier zu Hause. Zum Glück durfte ich bei Vladimir auf der Couch schlafen, Unterkünfte sind hier unglaublich teuer. Und die Couch war großartig, nämlich die selbe Ikea Couch die bei mir zu Hause im Wohnzimmer steht. Das Preisniveau der Unterkünfte liegt zum Teil auch an der nahegelegenen und bekannten Standford Universität. Ich verbrachte hier 2 nette Tage mit meinem Freund, ein Höhepunkt war der Besuch des Computer History Museum. Das spannende an diesem Museum war für mich die Entwicklung der IT. Natürlich weiß man es, aber hier wird es einem so richtig vor Augen geführt. Ab circa der Hälfte des Museums kommt man schon zu Geräten die man selbst schon miterlebt hat. Commodore 64 Computer, und so weiter. Das geht dann bis zu den neuesten Errungenschaften wie das selbstfahrende Auto von Google. Irgendwie fühlt man sich hier schnell ziemlich alt. 🙂

Zum Abschluss fuhr ich noch zur Ostküste, übernachtete dort in einem netten Hostel bei einem alten Leuchtturm und machte mich dann auf den Weg nach San Francisco. Das Auto gab ich wieder unbeschädigt am Flughafen zurück und dann fuhr ich mit einem Uber Taxi ins Zentrum der Stadt.

San Francisco ist eine großartige Stadt und absolut eine Reise wert. Am Pier 39 kann man jede Menge Seelöwen bewundern und der Ausblick zu Insel Alcatraz, zur Golden Gate Bridge und zur Bay Bridge ist großartig. Wie fast immer nahm ich wieder an einer Free Tour teil. Auch Vladimir und seine Freundin kamen mich noch einen Abend besuchen.
In Chinatown wurden hier übrigens die chinesischen Glückskekse erfunden. In einer kleinen Fabrik, nur für Touristen durften wir bei der händischen Produktion zuschauen und auch einige verkosten.
Mit einem Ausflugsboot fuhr ich noch unter der Golden Gate Brücke durch und um die berühmte Gefängnis Insel Alcatraz herum. Besuchen konnte ich Alcatraz leider nicht. Da muss man sich rechtzeitig um ein Ticket kümmern, kurzfristig geht da nur schwer was.
Am Pier 39 schaute ich mir noch ein U – Boot aus dem zweiten Weltkrieg von innen an. Sehr faszinierend. Es ist alles furchtbar eng, man kann nur erahnen welche Strapazen und Ängste die Menschen hier durchmachen mussten. Nach 80 Tagen ohne waschen war wohl auch der Geruch in so einem U-Boot nicht mehr sonderlich angenehm. 😉

Ich freute mich nun schon wirklich sehr auf zu Hause, aber die Tage vergingen schnell und es hieß aufbrechen zum letzten Ziel meiner Reise. Toronto in Kanada.

Toronto war nun wieder aus einem ganz speziellen Grund auf meiner Reiseliste. Hier wurde ich von Heinrich, dem Freund meiner Schwester abgeholt. Der ist nämlich Co – Pilot bei der Austrian Airlines und meine Linzer Familie hat mir den Rückflug zum Abschied geschenkt. Nochmal vielen Dank an alle Beteiligten !!! 🙂 Außerdem hatten wir einen Tag Zeit und den wollten wir nutzen um uns die Niagara Fälle anzusehen.
Ich bezog also das noble Chelsea Hotel Toronto. Die erste Nach war ich noch alleine und musste das Zimmer bezahlen, die weiteren 2 Nächte durfte ich gratis wohnen da das Zimmer ja von der Austrian Airlines für Heini bezahlt wurde.
Am ersten Tag besuchte ich wieder eine Free Tour. Auch hier wieder überaus interessant. Unter der Stadt befindet sich nochmal eine Stadt. Die Eingänge sind meistens in Gebäuden und gar nicht leicht zu finden.  Unten gibt es jede Menge Geschäfte und Lokale, ein unterirdisches Einkaufszentrum.

Und am Nachmittag wartete ich dann in einer Bar gegenüber vom Hotel auf die Ankunft von Heini. Ich freute mich riesig wieder ein bekanntes Gesicht zu sehen. Wir nahmen einige Biere, hier gibt es sogar Stiegl Bier, später gesellte sich auch noch der Pilot mit seinen Töchtern zu uns und wir hatten einiges zu plaudern. Später planten wir noch unseren Ausflug zu den Niagara Fällen.

Und am nächsten Tag ging es los mit dem Bus zu den Niagara Fällen. Wenn man die Iguazu Fälle in Brasilien gesehen hat, muss man sagen das die Niagara Fälle nicht so sehenswert sind. Der größte Unterschied ist das sich die Wasserfälle in Brasilien inmitten von wunderbarer Natur befinden, die Niagara Fälle liegen auf der kanadischen Seite bei einer Kleinstadt die ein bisschen an den Wiener Wurstel Prater erinnert.  Auf die amerikanische Seite kommt man nicht so einfach, zumindest will man sich die Grenzformalitäten eher nicht antun.
Der Wasserfall selber ist aber schon beeindruckend. Über einen Aufzug kommt man auch direkt hinter den Wasserfall. Nass werden gehört hier dazu. 🙂
Lustig fand ich auch die Boote mit denen man zum Wasserfall fahren kann. Die Touristen auf der kanadischen Seite tragen blaue Schwimmwesten, die von amerikanischen rote. Damit man auch im Falle von Schiffbruch unterscheiden kann auf welche Seite des Flusses die Menschen gerettet werden. 🙂
Am nächsten Tag spazierten wir noch durch die Stadt und besuchten auch den CN Tower.
Er ist mit 553,33 Metern Höhe eines der höchsten Bauwerke der Welt.
Die Aussicht von oben ist gewaltig.


Am Nachmittag wurde noch ein wenig gerastet, und dann ging es los. Ab nach Hause! 🙂
Ich dufte mit dem Crew Bus der Besatzung der Austrian Airlines mit zum Flughafen fahren.
20 Minuten vor dem Boarding kamen wir an. Wäre ich jetzt alleine unterwegs gewesen, wäre ich wohl schon schwer im Stress gewesen.  Aber ohne Crew kann der Flieger ja nicht fliegen, und somit war alles super entspannt.
Da ich ja nur ein Standby Ticket hatte, war ich dann doch nochmal erleichtert, als sicher war das ich auch mitfliegen darf. Ich bekam einen guten Platz in der Economy mit extra Beinfreiheit.
Eigentlich konnte ich ja mittlerweile beim Fliegen recht gut schlafen, aber da ich wußte das ich ab so 1 ½ Stunden vor der Landung auch ins Cockpit kommen durfte, war ich so nervös, das ich nicht einmal ein bisschen schlafen konnte. Dadurch sollte es dann auch der größte Jetlag meiner Reise werden. 🙂
Und dann war es soweit, eine Flugbegleiterin kam zu mir und sagte mir das ich jetzt ins Cockpit kommen darf. Das Cockpit einer Boeing 767 ist gar nicht so klein, vorne sitzen natürlich Pilot und Co – Pilot, dahinter sind noch 2 Plätze wo man Platz nehmen kann. Die Lage im Cockpit war entspannt und Heini und der Pilot beantworteten mir geduldig alle Fragen die ich so hatte. Und es waren wohl nicht wenige… 🙂 Bis kurz vor der Landung flogen wir mit Autopilot, die Landung selbst führten die beiden aber manuell durch. Es war wirklich cool wie die Landebahn in Sichtweite kam, und die Computer stimme die Höhenmeter zum Boden herunterzählte.
Ein unglaublich tolles Erlebnis, danke nochmal an alle Beteiligten!!!!
Da ich mich noch immer so freute und noch immer Fragen hatte, habe ich dann übersehen das ich bereits der letzte Passagier im Flieger war, darum musste der voll besetzte Bus der die Passagiere zum Terminal brachte auch noch kurz auf mich warten. 🙂

Ja, und dann war ich nach 5 Monaten und einmal um die Welt wieder in meiner geliebten Stadt Wien. Meine Freundin Romana und Feli haben mich vom Flughafen abgeholt. Ich freute mich riesig alles wieder zu sehen und wieder in Wien zu sein. Ein großes Abenteuer war zu Ende!


Jetzt wo ich diese letzten Zeilen schreibe bin ich schon wieder über ein Jahr in Wien. Das fertigschreiben des letzten Berichts hat doch eine Weile gedauert.
Oft wurde ich gefragt ob ich die Reise noch einmal genau so machen würde. Nein, das würde ich nicht. Also hätte ich sie nicht gemacht würde ich alles genau gleichmachen, aber so eben kein zweites mal.
Warum? Ich war die 5 Monate doch fast durchgehend unterwegs. Fliegen, Hotel, Ausflüge oder andere Aktivitäten, Hotel, Fliegen und alles wieder von vorne…….. Ich kann Euch sagen über 5 Monate wird das mit der Zeit wirklich anstrengend, die Aufnahmefähigkeit sinkt mit der Zeit gewaltig. Als Beispiel kann ich sagen das ich beim Besuch von Melbourne, das war die erste große Stadt die vollkommen neu für mich war, bereits Tage vorher alles geplant habe. Was werde ich machen, was werde ich anschauen, usw. In San Francisco und Toronto habe ich gar nichts mehr geplant, erst beim Frühstück habe ich überlegt was ich mache und dabei aber auch schon darauf geachtet das es nicht zu anstrengend wird.  Aber ich wollte das so, weil ich in den 5 Monaten möglichst viel sehen und erleben wollte. Und das habe ich getan. Sollte ich nochmal die Gelegenheit zu so einer Reise haben, dann würde ich das ganze wesentlich gemütlicher machen. Nicht so viel sehen, dafür aber intensiver.

Zu guter Letzt noch mein Dank an alle die mich unterstützt haben, ganz besonders auch an die doch überraschend vielen Freunde die meinen Reisebericht regelmäßig gelesen haben. Ich habe mich wirklich über alle Zuschriften und Kommentare sehr gefreut.

Der Landeanflug auf Wien:

 Der Schlüssel zum unbeschwerten Reisen liegt
vielleicht darin, dass man es immer dort gut findet,
wo man gerade ist.
Das halte ich für eine große und nützliche Kunst.
Wenn du das kannst, dann wirst du auch zu jenen gehören,
die stets vergnügt reisen, zufrieden zurückkehren und
es am Schluss daheim wieder schöner finden
als auf der ganzen übrigen Welt.

Werner Kuhn

Brasilien | Iguazu & Rio de Janeiro

Der Flug von Lima nach Iguazu sollte nur knapp drei Stunden dauern. In meinem Fall wurde das Ganze wieder ein wenig länger. Die Crew für meinen Flug war aus irgendeinem Grund nicht verfügbar, die Ersatz-Crew brauchte ein Weilchen, um bereit zu sein. Also kurz gesagt über drei Stunden Verspätung. Wir bekamen aber zumindest ein Mittagessen von der Airline.
Somit wurde es schon wieder ziemlich spät bis ich in „Foz de Iguazú„ ankam. Meine Gastgeberin aber hieß mich herzlichst willkommen und ich bezog meine Unterkunft.
Am nächsten Tag stand mal Erholung auf dem Programm. Ich machte nur einen kleinen Spaziergang durch die Stadt. Dabei entdeckte ich aber einen Markt, der ziemlich cool war. Vor allem die Capoeira Aufführung war beeindruckend! Capoeira ist eine brasilianische Kampfkunst beziehungsweise ein Kampftanz. Die Gegner berühren sich dabei nicht oder kaum und das Ganze findet im Rhythmus der Musik statt. Ansonsten schlenderte ich ein wenig durch die Stadt. Großartiges gab es aber hier nicht zu entdecken.

Am zweiten Tag ging es aber los zu den Wasserfällen: als erstes zur brasilianischen Seite. Mit dem öffentlichen Bus dauerte es circa eine Stunde bis man dort ankommt. Am Eingang wird das Ticket gekauft, dann geht’s mit dem Bus eine halbe Stunde weiter durch den Nationalpark bis zum Ziel. Beim Aussteigen aus dem Bus wurden zwei Damen, die Getränke in der Hand hielten, gleich von zwei Nasenbären attackiert. Geschickt kletterten sie an der einen Frau hoch, entrissen ihr das Getränk und waren auf und davon. Ziemlich lustig, zumindest für die Unbeteiligten. 🙂
Und dann hatte ich auch gleich den ersten Blick auf einen Teil der Wasserfälle. Es ist wirklich ein atemberaubendes Panorama was sich einem hier eröffnet. Man wandert dann einen netten Pfad entlang und kommt immer näher zu den wirklich großen Wasserfällen. Das Rauschen wird immer lauter und die Luftfeuchtigkeit höher. Bei einigen Wegen, die einem direkt vor die Wasserfälle führen, wird man dann durch die Gischt auch ein wenig nass. Aber das ist der Anblick auf jeden Fall wert!
Geärgert habe ich mich über die Einweg-Regenjacken, die an Touristen für wenig Geld verkauft werden. Am Parkeingang hängt ein Schild, dass Plastik aller Art vermieden werden soll – und trotzdem verkaufen sie diese idiotischen Regenjacken. Ich denke, jeder Tourist sollte doch damit rechnen, wenn er zu solch gewaltigen Wasserfällen geht, die Möglichkeit bestehen könnte, dass er auch ein wenig nass werden könnte. Und Hey, es ist nur Wasser! 🙂
In der Gischt der Wasserfälle sind übrigens auch jede Menge wunderschöner Regenbögen zu sehen: zum Fotografieren ein Traum, ein wunderschönes Motiv nach dem anderen. 🙂

Fotos Iguazu Wasserfälle Brasilien:

Nachdem mir noch etwas Zeit blieb, besuchte ich im Anschluss noch den Vogelpark, der sich mehr oder weniger gegenüber des Einganges der Wasserfälle befindet. Ich habe mir nicht viel erwartet und wurde ehrlich gesagt überrascht. Wirklich viele Vögel, auch solche die ich noch nie gesehen hatte, also nicht einmal auf Bildern. Die Tiere werden auch, so es in Gefangenschaft eben geht, wirklich gut gehalten. Der Besuch zahlt sich also absolut aus.

Fotos Vogelpark:

Am Tag darauf machte ich mich dann auf, die argentinische Seite zu bestaunen. Das wäre zwar auch mit dem öffentlichen Bus möglich gewesen, ist aber ziemlich zeitaufwendig und kompliziert. Ich ließ mir daher von meiner Unterkunft ein Shuttle-Taxi organisieren. Für umgerechnet € 12 kann man sich das schon leisten. 😉 In der Früh ging es mit einem kleinen Bus also los Richtung Argentinien. Spannend war, sowohl bei der Einreise als auch bei der Ausreise, der Grenzübertritt. Der Busfahrer sammelte alle Reisepässe ein, verschwand für 15 Minuten, kam zurück und gab uns unsere Pässe zurück, in denen wir nun den argentinischen Stempel fanden. Dann fuhren wir einfach über die Grenze. Niemand von beiden Seiten hatte kontrolliert, ob auch die im Bus sitzenden Menschen zu den Pässen passen…. Spannend! 🙂
Die argentinische Seite ist vom Panorama her etwas anders als die brasilianische, auf jeden Fall gibt es wesentlich mehr zum Wandern. Man ist eigentlich den ganzen Tag unterwegs. Auch hier sind die Nasenbären deine Freunde, vor allem wenn du etwas zu Essen mit hast. 🙂 Es steht zwar überall angeschrieben, dass man sie keinesfalls füttern sollte. Aber leider, wie immer, halten sich nicht alle daran. Das Highlight der argentinischen Seite ist die Plattform über dem „Garganta del Diablo“.
Man steht direkt dort wo sich die Wassermassen des größten Wasserfalls von Iguazu hinunterstürzen. Alleine das Rauschen und Donnern des Wassers ist gewaltig. Diesen wunderschönen Tag ließ ich dann mit ein paar Bierchen mit Franzosen, die ich an diesem Tag kennengelernt hatte, ausklingen.

Fotos Iguazu Argentinien:

Am nächsten Tag hieß es schon wieder früh aufstehen, um den Flieger nach Rio de Janeiro zu erwischen. War aber wie immer kein Problem. Diesmal war der Flug auch pünktlich.

Rio de Janeiro ist jetzt so eine Sache….. Bereits in Indonesien hat mir ein Tauchfreund erzählt, wie er in Rio ausgeraubt worden ist. Er hatte nicht viel dabei und so nahm ihm der Räuber seine Hose. Da stand er nun ohne Geld in der Unterhose irgendwo in Rio. 🙂 Die Sache ist gut ausgegangen, leider passiert aber auch häufig mehr. Anfang 2018 holte die Stadt das Militär zu Hilfe, da die Polizei scheinbar überfordert war. Nachdem mich noch der Besitzer meiner Unterkunft in Iguazu eindringlich gewarnt hatte, und ich dann blöderweise auch noch im Internet über Sicherheit in dieser Stadt geforscht hatte, überkam mich ein wirklich ungutes Gefühl.
Die traurigste Geschichte, die ich im Internet gefunden hatte, ist die eines brasilianischen Ehepaars, das ihre Tochter besuchen wollte. Sie gaben die Adresse ins Navigationssystem ein. Leider gibt es die Straße in die sie wollten zweimal: einmal in einer netten Gegend und einmal in einer der gefährlichsten Favelas. Das Navi führte sie in die falsche Straße. Sie wurden von Ganoven beschossen, die Frau starb, der Mann überlebte schwer verletzt.
Nach all diesen Geschichten überlegte ich mir am ersten Abend allen Ernstes, ob ich es wagen könne im Dunkeln die 150 Meter bis zum nächsten Restaurant zu gehen, um etwas zu Essen. Ich habe es gemacht und es war auch kein Problem. Und nach einem Tag erkennt man auch, dass es, solange man sich in der richtigen Gegend aufhält, nicht wirklich schlimm ist. Also es ist nicht so, dass du sofort an jeder Ecke überfallen wirst. Grundsätzlich nach meiner Internetrecherche und lokalen Empfehlungen sollte man folgende Sicherheitsregeln beachten:

  • Du solltest immer wissen, wo Du Dich befindest.
  • Versuche nicht auszusehen wie ein typischer Tourist. Vor allem trage keinen Schmuck oder sonstige Sachen an Dir, die zeigen, dass Du Geld hast. Und dabei solltest Du noch daran denken, dass ein einfacher Arbeiter in Brasilien € 50 im Monat verdient. Das heißt, was für Dich keinen Wert hat, kann dort von sehr großem Wert sein.
  • Habe immer etwas Bargeld bei Dir, das Du bei einem Überfall aushändigen kannst. Räuber reagieren eher ungehalten auf die Aussage „Ich habe nichts“. Das heißt falls sie Dich überhaupt verstehen.
  • Solltest Du wirklich überfallen werden, spiele nicht den Helden, verhalte dich passiv und gib alles her was Du hast. Zur Not auch die Unterhose.

Nachdem ich also todesmutig etwas gegessen und die erste Nacht in Rio verbracht hatte, machte ich mich auf, die Gegend zu erkunden. Mein Hotel lag direkt am Copacabana Strand. Leider waren nicht viele Bikini-Mädchen zu sehen, in Brasilien ist um diese Zeit Winter. 🙂 Das schaut so aus, dass es zwar um die 20 Grad warm ist, es aber ziemlich viel regnet. Von meinen sieben Tagen waren nur zwei Tage schön, an den restlichen Tagen hatte es auch teilweise heftig geregnet. Trotzdem war der Spaziergang am Strand nett. Wobei ja eher Wanderung, der Strand ist nämlich 4 Kilometer lang. Zusätzlich besuchte ich auch noch den Nachbarstrand von Ipanema. Das war dann auch für den ersten Tag mal genug. 🙂

Am zweiten Tag machte ich mich zur ersten großen Sehenswürdigkeit auf: die große und bekannte Christus Statue, „Christus Redentor“ (Christus der Erlöser), die über Rio thront. Sie ist beachtliche 30 Meter hoch. Mit einem Minibus fuhr ich direkt vom Strand an der Copacabana zu der Statue. Die Aussicht von da oben ist ziemlich sehenswert. Man hat einen super Rundumblick. Auch der Zuckerhut ist von hier gut sehen. Wenn man direkt unter der Staute steht ist das schon sehr beeindruckend. Selbstredend: ich war da oben nicht der Einzige. Alle Touristen wollen dort hinauf, ich konnte nur erahnen, wie es sich hier im Sommer abspielen müsste.
Am nächsten Tag fuhr ich mit der U-Bahn ins Stadtzentrum, um wiedermal an einer Free Tour teilzunehmen. Die Innenstadt ist wirklich sehenswert. Der Tourguide  war super kompetent und wusste allerhand zu erzählen. Die Tour endete an der „Escaderia de Selaròn“, der wohl berühmtesten Treppe der Welt. Ihren Namen erhielt die Treppe durch ihren Erschaffer Jorge Selarón. Mit dieser Arbeit wollte der ursprünglich aus Chile stammende Künstler seiner Wahlheimat Brasilien ein Denkmal setzen. Die Ecaderia de Selarón besteht aus über 250 Stufen. Die Treppe verziert ein Mosaik aus Fliesen, das hauptsächlich aus den Farben Grün, Gelb und Blau besteht und somit ein Tribut an die brasilianische Flagge darstellen soll. Außerdem erinnern einige der Kacheln an bekannte Persönlichkeiten Brasiliens wie zum Beispiel berühmte Sportler, Künstler oder Musiker.
Selarón starb 2013 unter mysteriösen Umständen. Er wurde Tod an seiner Treppe gefunden.

Am selben Tag machte ich mit demselben Free Tour- Veranstalter noch eine abendliche Lokaltour. Außer mir waren noch ein belgisches Pärchen und vier junge Franzosen mit dabei. Das Ziel der Franzosen war scheinbar möglichst schnell und möglichst viel zu trinken, nach der Hälfte der Tour mussten wir ohne sie weitermachen. 🙂 Wir verkosteten einige Caipirinhas und in einem Lokal wurde uns gezeigt, wie man Cachaça herstellt, die wichtigste Zutat des Caipirinhas. Cachaça ist ein klarer Schnaps, der aus Zuckerrohr gebrannt wird. Teil der Tour war dann auch noch ein Trinkspiel. Jeder musste zwei Eigenschaften über sich preisgeben, eine wahre und eine falsche, die anderen mussten raten. Wer falsch getippt hatte, musste einen Schnaps, natürlich einen Cachaça, trinken. Wir spielten bis die Flasche leer war. Eigentlich dachte ich, dass ich schon zu alt für solche Spiele bin, aber es war super lustig! 🙂
Den Abschluss machten wir dann in einer brasilianischen Samba Bar. Die Musiker die dort spielten waren wirklich großartig. Ich blieb noch eine ganze Weile und um circa drei Uhr morgens fuhr ich mit dem Taxi zurück ins Hotel.
Am Tag darauf war ich etwas angeschlagen, aber ich freute mich trotzdem auf den Höhepunkt des Tages. Denn was muss man machen, wenn man schon in Brasilien ist? Natürlich ein Fußballspiel anschauen!  Vom Hotel wurde eine Tour zum Spiel  –  Fluminense gegen Bahia –  angeboten, ein Meisterschaftsspiel der höchsten brasilianischen Liga. Und das Ganze noch dazu im Maracanã Stadion. Heute ist es nur mehr für circa 75 000 Zuschauer zugelassen, bei seiner Eröffnung 1950 durften über 200 000 Zuschauer ins Stadion. Das Spiel war super spannend. Bahia war zwar etwas besser aber das Spiel endete schließlich 1:1.
Unser Guide hatte auch noch eine super Geschichte auf Lager, ob sie stimmt ist schwer zu sagen, aber man kann sich das durchaus vorstellen. Im WM-Halbfinale 2014 besiegte Deutschland die Mannschaft von Brasilien mit 1:7. Das war für Brasilien natürlich eine Katastrophe und man sollte dieses Thema dort besser nicht ansprechen. Auf jeden Fall erzählte unser Guide, dass er auch ziemlich verzweifelt das Match zu Hause vor seinem Fernseher verfolgte. Beim Stand von 1:6 hörte er plötzlich mehrere Schüsse in der Nachbarwohnung. Er rief sofort die Polizei, die daraufhin die Wohnung des Nachbarn stürmte. Sie fanden den Nachbarn weinend mit einer Pistole vor seinem brennenden Fernseher. Er konnte sich das Drama scheinbar nicht weiter anschauen. 🙂
Danach blieben mir noch zwei Tage und ich wollte eigentlich noch auf den Zuckerhut und in das Künstlerviertel Santa Teresa. Leider regnete es die zwei Tage aber fast durchgehend und somit blieb ich die meiste Zeit in meinem Hotel, bearbeitete meine Fotos und schrieb an meinen Reiseberichten.
Dann ging es auch schon wieder zum Flughafen und die nächste Etappe meiner Reise sollte beginnen. Auf in die USA. Der Flug nach Los Angeles mit Zwischenlandung in Bogota sollte lang werden……..

Fotos Rio de Janeiro:

Peru | Lima – Paracas – Huacachina – Arequipa – Puno – Cusco

Die 12 Stunden Flug nach Buenos Aires und die weiteren 5 Stunden nach Lima sind schnell vergangen. Mehr als die Hälfte davon habe ich verschlafen. Gut so! 🙂
Am Flughafen in Lima musste ich eine Stunde warten, dann war auch Romana da. Die Freude war groß! Mit dem Taxi fuhren wir in unser Quartier in Miraflores. Kurz nach Mitternacht waren wir dort.
Wir wurden zwar zwei Tage vorher noch kurzfristig umquartiert, aber die neue Unterkunft war gleich nebenan und auch ganz nett.
Am ersten Tag haben wir dann mal unsere Umgebung erkundet: Also den Stadtteil Miraflores mit der Küste und dann noch das Künstlerviertel Barranco. Dort gibt es die „Puente de los Suspiros“, die Seufzerbrücke – eine schöne Holzbrücke. Es wird gemunkelt, wem es gelingt, den ganzen Weg über die Brücke die Luft anzuhalten und dabei einen Wunsch formuliert, dem wird dieser auch erfüllt. Wir haben es geschafft – gleich zweimal-  mal sehen ob unsere Wünsche in Erfüllung gehen. 🙂

Am Abend starteten wir dann unsere Reiseplanung. In der Unterkunft sah ich eine Werbung von „Peru Hop“, einem Bustransfer für Touristen durch Peru’s Süden. Das ist wirklich praktisch. Es ist ein „Hop on, Hop off“- System. Man fährt zu allen Sehenswürdigkeiten und kann immer entscheiden, wie lange man dort bleiben möchte. Das Ganze kann auch online immer wieder geändert werden, falls man doch einen Tag länger oder kürzer bleiben möchte. Der Transport ist immer bis zur Unterkunft. Wenn der Bus nicht hinfährt, oder nicht hinfahren kann, wird einem ein Gratis-Taxi organisiert.
Wir entschieden uns ein Ticket bis Puno (Titicacasee) zu kaufen, von Puno nach Cusco (Machu Picchu) buchten wir noch einen Flug. Den Flug von Cusco zurück nach Lima hatten wir schon. Die Unterkünfte wurden noch online reserviert. Alles geschafft! 🙂

Am nächsten Tag nahmen wir noch an einer „Free Tour“ durch Limas Zentrum teil. Durchaus interessant, wenngleich der Guide ein bisschen nervte.  Er war einer derjenigen, der dann immer wieder nachprüfte, ob man sich seine Erzählungen gemerkt hatte. Mochte ich schon in der Schule nicht. 🙂 🙂 🙂
Alles in allem muss man sagen, Lima kann nicht wirklich viel. Das kann auch daran liegen,  dass  dort im Winter keine Sonne zu sehen ist. Über der Stadt hängt eine dichte Nebel- und Smogwolke. Somit wirken sonst vielleicht ganz nette Sachen nicht ganz so nett. Aber die zwei Tage war es schon wert.
Eine wirkliche Herausforderung stellte der Kauf einer Sim Karte für mein Handy dar. Es ist doch immer wieder sehr praktisch, wenn man unterwegs Internet hat. Die Wahl des Anbieters war klar, Claro war die Wahl. Und es gibt auch jede Menge Shops von Claro. Erstes Problem: Englisch wird nicht gesprochen. Da konnte Romana mit ihrem Spanisch noch weiterhelfen. Zweites Problem: Niemand wollte uns eine Sim-Karte verkaufen. Jedes Geschäft schickte uns immer wieder weiter zum angeblichen Hauptgeschäft, bis wir die Aktion fast aufgegeben hätten. Aber dann fanden wir doch noch den richtigen Shop. Zum Glück hatte Romana eine Kopie von ihrem Reisepass dabei, den benötigt man nämlich, sonst geht gar nichts. Endlich hatten wir es geschafft, aber leicht ist anders. Und ohne Spanischkenntnisse hast du fast keine Chance.

Fotos von Lima:

Am nächsten Tag wurden wir pünktlich von unserem „Peru Hop“- Bus abgeholt. Die erste Station sollte Paracas sein. Den ersten Stopp mit dem Bus machten wir bei den Tempeln von Pachacamac, die sind aus der „Vor“-Inka-Zeit. Sie wurden uns aber nur aus dem Bus gezeigt und waren nicht sonderlich beeindruckend, zumindest was wir sehen konnten. Jetzt im Nachhinein habe ich nochmal im Internet geforscht, also das wäre durchaus sehenswert gewesen, aber leider halt nicht aus dem Bus heraus, da hätte man schon ein bisschen Zeit gebraucht. So hätte man sich es sparen können. Der zweite Stopp war wesentlich interessanter –  die Hacienda San Jose in Chincha. Eine beeindruckende Hacienda, die jetzt wohl ein Hotel für Menschen mit viel Geld ist. Die Erbauer der Hacienda haben sich damals zur Baumwollernte und für alles Sonstige jede Menge Sklaven gehalten. Für die Sklaven mussten sie aber Steuern zahlen, und das war ihnen bei dieser Menge, die sie benötigten, scheinbar zu teuer. So bauten sie ein 17 Kilometer langes Tunnelsystem, um einerseits die Sklaven  „steuerfrei“ vom Meer zur Hacienda zu bringen und  andererseits diese dort unter unmenschlichen Bedingungen wohnen zu lassen, damit sie  nicht gesehen werden.

Fotos der Hacienda von Romana:

Nach sechs Stunden erreichten wir dann aber Paracas unser erstes Ziel. Und hier war es dann auch gleich mal sonnig. 🙂
Am ersten Tag besichtigten wir den Nationalpark. Dort trifft die Wüste auf das Meer. Schöne Strände und Felsformationen gibt es hier zu begutachten. Und auch schon jede Menge Vögel: Pelikane, Möwen und einige mehr, deren Namen ich aber nicht kenne.
Am zweiten Tag dann das Highlight dieser Station, die Inseln „Islas Ballestas“. Sie werden auch die „Galapagos Inseln für Arme“ genannt. Na ja, wir waren ja vor einem Jahr auf den Galapagos Inseln im Zuge unserer Ecuador Reise, vergleichen kann man es natürlich nicht, aber die Tierwelt ist schon beeindruckend. Mit dem Schnellboot fährt man circa 30 Minuten zu den Inseln. Auf dem Weg dorthin konnten wir auch noch den „Kerzenleuchter von Paracas“ bewundern. Eine riesige Felszeichnung die den Nazca-Linien ähnelt, aber bedeutend jünger ist. Er diente wahrscheinlich Seefahrern als Orientierungszeichen zur Navigation. Das Betreten der Inseln ist aus Naturschutzgründen verboten. Gut so! Es ist unglaublich, wie viele Vögel auf diesen Inseln zuhause sind. Manchmal verfärbt sich der Himmel regelrecht schwarz so viele sind es. Pelikane, Kormorane, Schwalben, Tölpel und so weiter. Ihr Kot, Guano, wird hier eingesammelt und als Dünger weiterverwendet. Es gibt wirklich reichlich davon – auch geruchstechnisch ein Erlebnis…
Des Weiteren sahen wir noch Humboldt- Pinguine und Robben, auf der Rückfahrt sogar Delphine.

Fotos von Paracas:

Dann ging es wieder weiter mit dem Bus nach Huacachina. Huacachina ist eine Oase in der Wüste. Und ich habe so eine Wüste noch nie vorher gesehen. Die Dünen sind bis zu 100m hoch, also gewaltig. Eigentlich hat die Oase seit circa 1988 kein Wasser mehr. Aber ein paar reiche Menschen haben sich gefunden und versorgen die Oase seither über Rohrleitungen mit Wasser, damit der Geldregen durch die Touristen nicht auch versiegt. 🙂 Man kann auf den Sanddünen Schifahren, Snowboarden oder Sandboarden. Das letztere ist mehr oder weniger ein kleines Brett auf das man sich drauflegt und mit dem Kopf voran die Dünen hinunter rast. Macht wirklich Spaß. 🙂
Am Tag wird es richtig heiß, bis 30 Grad, in der Nacht aber empfindlich kalt. Wir machten einen Ausflug mit einem Wüsten-Buggy: Sandboarden und Sonnenuntergang inkludiert. Fantastisch! 🙂
Zum erweiterten Frühstück konnten wir uns auch noch in einem Lokal das Finale der Fußball-WM anschauen. Die anwesenden Franzosen waren begeistert! 😉
Vor der Weiterfahrt besuchten wir noch ein nahegelegenes Weinbaugebiet. Voll Stolz erzählte man uns dort,  dass ihr Wein in wenigen Tagen fertig sei. Ja…und genau so schmeckt er auch…….. Nein, Danke! Das Nationalgetränk Pisco, eine Art Grappa, war aber sehr gut. Es gibt in Peru auch sehr guten Wein, aber scheinbar wird der woanders hergestellt. 🙂

Fotos von Huacachina:

Von Huacachina war es dann eine lange Fahrt über Nacht bis Arequipa, der weißen Stadt. Am Weg dorthin machten wir noch einen kurzen Halt, um die Nazca- Linien von einem Turm aus zu bewundern. Man sieht vom Turm ehrlich gesagt nicht besonders viel, aber die Alternative wäre ein Flug mit einem Kleinflugzeug gewesen. Dazu hätten wir erstens eine Nacht in Nazca bleiben müssen, zweitens ist der Flug, wie wir gehört hatten, nicht ganz ohne, und drittens auch nicht ganz billig. Für einen kleinen Eindruck und ein paar Fotos reichte auch der Turm. In Arequipa kamen wir dann um circa 03:30 Uhr in der Früh an und gingen erstmal ins Bett. 🙂

Fotos der Nazca Linien:

Arequipa liegt schon in den Anden und auf 2335m Seehöhe: Ein bisschen akklimatisieren bevor es richtig hoch wird. Die Stadt ist wunderschön und im Gegensatz zu Lima, da UNESCO-Weltkulturerbe, sauber gehalten. Kein Plastik liegt auf den Straßen. Der Straßenverkehr, ob TucTuc, Auto oder Taxi, ist aber wie in jeder Peruanischen Stadt ein Wahnsinn und eine Herausforderung! Wer nicht hupt verliert, wer am Gehsteig stehen bleibt auch. 🙂 Die Kathedrale am Hauptplatz, wenn man es Fuß technisch geschafft hat, ist wirklich beeindruckend, aber die größte Sehenswürdigkeit für uns war wohl das Kloster Santa Catalina.
Es gilt als eines der wichtigsten religiösen Bauwerke aus der Kolonialzeit. Heute leben nur mehr wenige Nonnen in dem Kloster, die eindrucksvolle Farbgebung noch aus der damaligen Zeit (!), macht es aber zum absoluten Highlight. Wir hatten einen deutschsprechenden Guide bekommen, die allerhand zu erzählen wusste. Auch Fotomotive gibt es in diesem Kloster ohne Ende.

Fotos Arequipa:

Vor Ort haben wir dann auch einen Ausflug in den Colca-Canyon, die zweittiefste Schlucht der Welt,  gebucht. Das hatten wir zwar sowieso vor, aber wir beschlossen, dass die eintägige Tour zu anstrengend sei und buchten eine zweittägige Tour mit Übernachtung in dem kleinen Andenort Chivay.
Auf dem Weg dorthin bekamen wir dann auch die Höhe zu spüren, denn der Pass über den wir fuhren, ist 4910m hoch. Das sind gerade einmal 440m niedriger als das Mount Everest-Basislager. Wir hatten einen herrlichen Rundumblick dort oben und sahen einige Vulkane. Einer davon ist auch mächtig aktiv, wie wir der Rauchsäule entnehmen konnten.
Zuerst merkten wir nicht viel außer das uns bei jeder noch so kleinen Anstrengung die Luft wegblieb.
Wir waren ja auch nur für circa 15 Minuten in dieser Höhe, aber der Ort Chivay wo wir übernachteten, liegt immerhin noch auf 3635m. Als wir dort ankamen machten wir eine circa einstündige Wanderung. Das Thermalbad hatten wir dann aber ausgelassen. Am Abend waren wir wirklich ordentlich erledigt und hatten auch ziemliche Kopfschmerzen. Sie ließen dann aber nach und wir schliefen lange und gut. Am nächsten Tag um 06:00 Uhr morgens war bereits Abfahrt zum “Cruz del Condor”.  Eine super Aussichtsplattform auf der wir einige von den riesigen Vögeln, den Andenkondoren, bestaunen konnten. Dieser Geier hat eine Flügelspannweite von bis zu drei Metern und wird bis zu 15 Kilo schwer. Besonders schön sind sie nicht aber edel gleiten sie im Wind. 🙂
Nach ein paar weiteren sehenswerten Aussichtspunkten ging es wieder zurück nach Arequipa.

Fotos Colca Canyon:

Es hieß dann wieder sehr früh aufstehen, um mit dem „Peru Hop“-Bus nach Puno zum Titicacasee zu gelangen. Puno liegt auf 3800m. Wir waren zwar mittlerweile ganz gut akklimatisiert, aber die drei Stockwerke zu unserem Zimmer waren immer wieder eine Herausforderung. Auch mein Zigarettenrauchen eine durchaus lufttechnische Übung. 🙂
Die große Sehenswürdigkeit in Puno ist der Titicacasee, der höchstbefahrene Bergsee, mit seinen schwimmenden Inseln.
Mit einem Boot gelangt man dorthin und kann sich über die Lebensweise der Menschen – den Uros –  informieren. Alles natürlich sehr touristisch trotzdem auf eine gewisse Art charmant. Natürlich sind sie sehr geschickt was das Verkaufen ihrer gestickten Bilder angeht. Man kommt ihnen nicht aus ohne danach ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Aber sie sind nicht teuer und wirklich schön. Also kauften wir beide eines. 🙂
Sie haben dann auch noch für uns gesungen. Sie beherrschen scheinbar ein Lied in jeder Sprache, auf Deutsch sangen sie „Alle meine Entlein“. Wir haben Tränen gelacht……. 🙂

Fotos von Puno:

Das geniale “Alle meine Entchen” Video von Romana:

Danach mussten wir weiter nach Juliaca. Dort ist der Flughafen zu dem man circa eine Stunde hinfährt.
Es regnete schon am Morgen, die ganze Fahrt zum Flughafen und dann wurde aus dem Regen auch noch Schneeregen. Unser Flug war zuerst verspätet, nach mehreren Stunden wurde er dann abgesagt. Man versprach uns aber, dass wir am nächsten Tag zur selben Zeit fliegen könnten, wenn natürlich das Wetter passt. Wir wollten nicht zurück nach Puno, also buchten wir online noch schnell ein Zimmer in der Andenmetropole. Tja und Juliaca war der erste Ort, der definitiv nicht touristisch ist. Wir waren wohl die einzigen europäischen Touristen dort, selbst der Hotelbesitzer war etwas überfordert. Die meisten sind nach Puno zurückgefahren. Juliaca ist dreckig und man findet eigentlich nichts Sehenswertes. Zum Essen fanden wir eine Polleria, die es dort an jeder Ecke gibt. Also bekamen wir eine Suppe (mit Hühnerkralle), ein Hendl mit Pommes, Salat und Tee zum Abendessen. War OK  (abgesehen von der Suppenbeilage) und super billig. Und Dank eines netten Hotelangestellten bekamen wir auch einen Heizstrahler und mussten nicht mit Haube und Handschuhe bei ca. zwei Grad übernachten. 🙂 Unser ewiger Dank sei ihm gewiss!!!
Am nächsten Tag dann der neue Versuch. Das Wetter war schön – Fenster und Wetterapp mehrmals geprüft- und mit dem Flug hat auch alles wunderbar funktioniert. Auf zum Höhepunkt der Reise – Richtung Machu Picchu! 🙂

Bei der Planung stellt man fest, Machu Picchu ist sehr abgelegen, und es ist gar nicht so einfach dort hinzukommen. Wir hatten unser Ticket ja schon vor Monaten gekauft, und uns dabei festgelegt, den ersten Slot für den Eintritt zu nehmen, da um diese Zeit noch nicht ganz so viele Touristen unterwegs sind. Es sind trotzdem genug. Slot heißt, man darf das Gelände zwischen 06:00 Uhr und 12:00 Uhr betreten, der Start zur Besteigung des Berges Montaña, von dem man einen großartigen Blick auf die Ausgrabungsstätte hat,  muss zwischen 07:00 Uhr und 08:00 Uhr erfolgen. Nun fährt zwar ein Zug von Cusco über Ollantaytambo nach Aguas Calientes, dem Ausgangsort für die Machu Picchu Tour, aber keiner so früh, dass sich alles ausgehen würde. Von Ollantaytambo nach Aguas Calientes fährt übrigens nur mehr der Zug, dort gibt es keine Straße mehr. Und die Preise für das alles, sind für Peruanische Verhältnisse gewaltig. Allein die zweistündige Zugfahrt von Ollantaytambo nach Aguas Calientes kostet circa 100 Euro. Für Einheimische ist es zwar billiger, aber noch immer wahnsinnig teuer.

Da wir einen Tag verloren hatten fuhren wir mit dem Taxi vom Flughafen in Cusco direkt nach Ollantaytambo. Für die zweistündige Fahrt bezahlt man circa 40 Euro. Mit dem Fahrer vereinbarten wir, dass er uns wieder in Ollantaytambo abholt und uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Heiligen Tals auf dem Weg zurück nach Cusco zeigen wird. Für 50 Euro war die fünfstündige Tour ihr Geld wert.

Ollantaytambo ist ein schöner Ort, man bekommt einen ersten Eindruck welch großes Volk die Inkas wohl einmal waren. Ollantaytambo ist das einzige verbliebene Beispiel für Stadtplanung aus der Inka-Zeit. Die Gebäude und Inka-Terrassen sowie die engen Gassen der Stadt befinden sich noch in ihrem ursprünglichen Zustand. Die geraden und engen Straßen bilden 15 quadratische Blocks (canchas), die je einen Eingang zum zentralen Innenhof besitzen, der von Häusern umgeben ist. Einige vornehme Häuser bestehen aus perfekt gearbeiteten Inka-Mauern aus dunkelrosa Stein. Die Inka bauten in Ollantaytambo Verwaltungs-, Landwirtschafts-, Militär-, und religiöse Einrichtungen.

Fotos Ollantaytambo:

Nach der Besichtigung ging es dann weiter mit dem Zug nach Aguas Calientes. Die Zugfahrt durch das Urubamba Tal ist wunderschön, die Vegetation ändert sich sichtlich. Es wird wärmer und der Wald wird grüner und dichter. Also wunderschöner Regenwald. Aguas Calientes liegt ja nur mehr auf 2000m Seehöhe, was für die Anden praktisch nichts ist. Aguas Calientes besteht nur aus einem Grund, als Ausgangspunkt für die Touristen nach Machu Picchu. Es ist furchtbar touristisch. Da es ja keine Straße dorthin gibt findet man auch keine Autos, außer den unzähligen Autobussen welche die Touristen nach Machu Picchu bringen. Man möchte eigentlich eine Seilbahn bauen, aber die UNESCO ist strikt dagegen aus Angst,  dass dann noch mehr Touristen kommen würden und dadurch das Weltkulturerbe auf längere Sicht zerstört wird. Ich kann mich dem nicht anschließen. Wenn man weniger Touristen möchte muss man den Zutritt begrenzen, eine Seilbahn würde ökologisch auf jeden Fall Sinn machen.

Nachdem wir ein Busticket erstanden hatten, waren wir also bereit Machu Picchu zu erkunden. Das dies genau an meinem Geburtstag sein sollte war eher Zufall. Es war anhand der Reiseplanung einfach der beste Tag. 🙂 Ein interessantes Detail am Rande, am 24. Juli 1911 wurden die Ruinen von einer Expedition der Yale University unter der Leitung Hiram Binghams durch Zufall wiederentdeckt. Die Siedlung war von dichter Vegetation überwuchert. Also auch noch an meinem Geburtstag wiederendeckt. 🙂
Wir stellten uns um 04:30 Uhr in der Früh mit unserem vom Hostel bereits vorgepackten Lunch-Paketen  an der Busstation an, um rechtzeitig um 06:00 Uhr beim Eingang zu sein. Die Schlange vor der Busstation, die Busse starten um 05:30 Uhr im 10-Minuten-Takt, ist bereits zu diesem Zeitpunkt gewaltig. Manche übernachten sogar dort um die Ersten zu sein. Das ist aber nicht notwendig, wenn die Busse starten geht es relativ flott, wir waren mehr als zeitgerecht am Eingang und konnten unser Abenteuer starten… Massentourismus perfekt organisiert 😉
Nach einem ersten Eindruck der Ruinen im Morgentau, der gewaltig und überwältigend ist, machten wir uns auf den Weg zum Gipfel. Der Weg bis zum Gipfel dauert je nach Geschwindigkeit circa zwei Stunden. Wir haben es in eineinhalb Stunden geschafft, man trifft aber auch einige die das Abenteuer vorzeitig aufgaben. Der Weg hinauf besteht durchgehend aus steinernen Stufen. Ein paar Stellen sind ein wenig ausgesetzt.
Romana hat das Ganze tapfer gemeistert. Immerhin ihr erster 3000er. 🙂
Immer wieder bekommt man wunderschöne Blicke auf die alte Inka- Stadt, der Ausblick am Gipfel ist fantastisch. Gut, dass die Besteigung des Berges reguliert ist, dadurch sind nicht ganz so viele Menschen unterwegs. Wer einen der beiden Berge besteigen möchte sollte sein Ticket daher schon circa drei Monate vorher kaufen. Kurzfristig vor Ort hat man keine Chance.
Es war auch gut, dass wir den ersten Slot zur Besteigung genommen hatten, es war ein wunderschöner Tag und es wurde schnell richtig heiß. Die Leute, die uns beim Abstieg entgegenkamen, schwitzten schon deutlich mehr als wir. 🙂
Nun war es daran die Ruinen zu erkunden. Es ist wirklich erstaunlich was die Architekten der Inkas hier geleistet haben. Die vielen Terrassen dienen zum Beispiel dazu, dass ganze Gelände abzustützen.
Ein grandioses Entwässerungssystem,  das bis heute funktioniert, sorgt zusätzlich für Sicherheit.
Ansonsten wären die Gebäude bei den vielen und schweren Regenfällen, die es hier gibt, schon lange abgestürzt. Man kommt aus dem Staunen eigentlich nicht heraus. Die Gebäude und Mauern bestehen auch teilweise aus tonnenschweren Steinen. Man weiß bis heute nicht genau wie diese bewegt wurden. Es gibt wohl ein paar Theorien, aber sicher ist man sich nicht.
Kurz nach Mittag waren wir mit unserer Besichtigung  fertig und wir fuhren mit dem Bus wieder die Serpentinen hinunter nach Aguas Calientes. Um uns von den Strapazen zu erholen, gingen wir am Nachmittag, wie auch schon am Vortag, zu den heißen Thermal-Quellen, um uns zu erholen, Bei 37 Grad warmen Wasser wird der Cocktail bei chilliger Musik direkt an den Pool geliefert. So macht Geburtstag Spaß! 🙂 Und die Cocktails waren verdammt stark! 🙂 Nach einem Abendessen ging es dann mit dem Zug zurück nach Ollantaytambo. Dort hatten wir übrigens auch unser meistes Gepäck gelassen. Die Unterkünfte sind alle darauf vorbereitet. Man braucht sich keine Sorgen um seine Sachen machen.
Ich habe mich am Weg zum Machu Picchu schon ein paarmal gefragt, ob der Aufwand gerechtfertigt ist, um diese Ruinen zu sehen. Aber sobald man den ersten Blick auf Machu Picchu bekommt, ist sofort klar, ja, absolut es ist es wert. Ich habe schon viel gesehen auf meinen Reisen, Machu Picchu ist einer der schönsten und faszinierendsten Orte davon.

Fotos Machu Picchu:

Nach einer letzten Nacht in Ollantaytambo holte uns unser Fahrer wie versprochen mehr als pünktlich ab. Es ging los durch das Heilige Tal zurück nach Cusco. Dabei konnten wir noch einmal einige großartige Sehenswürdigkeiten bestaunen. Die Landschaft ist wunderschön, im Hintergrund immer wieder die schneebedeckten Berge. Die erste Station war die Inka-Anlage Moray. Die kreisförmigen Terrassen dienten den Inkas möglicherweise als Agrarversuchsfeld zum Studium des Einflusses der unterschiedlichen Mikroklimate je Terrasse  auf den Pflanzenwuchs.

Zweite Station waren die Salzterrassen Maras. Hier wird seit der Inka-Zeit Salz gewonnen. 3000 Becken befinden sich bis heute an den steilen Hängen der Bergschluchten von Urubamba. Die Salzgewinnung der „salineras“ von Maras findet auf rein natürlichem Wege statt. Das salzhaltige Wasser wird über ein ausgeklügeltes Kanalsystem in die, gerade einmal 30cm tiefen Becken geleitet. Die hohe Sonneneinstrahlung lässt das Wasser verdunsten. Zurück bleibt das schneeweiße, kristalline Salz – das sogenannte „Weiße Gold“ der Anden. So wertvoll, dass es zu Inka-Zeiten sogar für Tauschzwecke diente.

Als letzte Station steuerten wir noch den Ort Chinchero an. Auch hier drehte sich natürlich wieder alles um die Inka. Hier hatte der Inka-Herrscher seine Sommerresidenz. Gelegen auf 3.760m umgeben von weiten Feldern, einer Lagune und einem beeindruckenden Bergpanorama – ein wohl paradiesischer Ort für den Inka.
Dann sind wir in Cusco angekommen, dem letzten Ziel unserer Reise.

Fotos Heiliges Tal:

Unsere Unterkunft hier war wirklich der Hammer. Für mich war es vor Huacachina die absolut beste Unterkunft unserer Reise durch Peru. Unglaublich freundliches Personal, ein nettes Zimmer, ein Innenhof mit Hängematten, einfach alles perfekt. Wer mal nach Cusco kommt eine absolute Empfehlung: Backpacker La Bo’M.
Keine Angst, die haben nicht nur Schlafsäle sondern auch Doppelzimmer. Cusco selbst empfand ich auch als ziemlich schöne und sehenswerte Stadt. Auch hier gibt es wieder Inka-Ruinen und viele koloniale Bauten zu bewundern. Auch das Essen war hier wirklich überall außergewöhnlich gut. Das Meerschweinchen habe ich mir aber trotzdem erspart. 🙂 Alpaka können wir aber absolut empfehlen, sehr feines Fleisch!

Fotos von Cusco:

Von Cusco ging es mit dem Flieger zurück nach Lima, und damit war unsere Reise auch schon wieder zu Ende. Die drei gemeinsamen Wochen sind viel zu schnell vergangen…. Wir hatten nochmal die gleiche Unterkunft in Miraflores, Romana verabschiedete ich aber schon am selben Tag um 23:00 Uhr Richtung Flughafen. Ich selbst hatte noch eine Nacht, bei mir ging es am nächsten Morgen weiter nach Brasilien zu den Iguazu Wasserfällen. Also auf in ein neues Abenteuer! 🙂

Bis bald!

PS: Vielen Dank an Romana, die bereits meinen letzten Bericht sowie auch diesen Korrektur gelesen hat. Auch einige von den Fotos sowie das “Alle meine Entchen” Video sind von Ihr. 🙂

Neuseeland – Von Christchurch bis Auckland

Es hieß wieder früh aufstehen, der geplante Start war um 07:50 Uhr, also den Transfer um 05:15 Uhr und somit Tagwache um 04:30 Uhr. Es regnete in Strömen! 🙂 Ich freute mich sehr auf diesen Flug, habe ich doch extra etwas mehr bezahlt um mit dem größten Passagier Flugzeug der Welt, dem Airbus A380, zu fliegen. Das war wirklich beeindruckend. Das Flugzeug ist extrem leise, man merkt fast gar nicht wenn es die 4 mächtigen Turbinen startet. Auch beim Start selbst ist es so leise, dass man glaubt man ist noch viel zu langsam zum Abheben, aber dann geht es schon ab in den Himmel.
Zusätzlich hatte ich noch den Bonus der Fluglinie Emirates. Das heißt super viel Platz, ein köstliches Frühstück und sogar gratis Internet an Board. Da hätte der Flug gerne länger als 3 Stunden dauern dürfen.
Den ersten Eindruck von Neuseeland bekam ich dann so circa 30 Minuten vor der Landung. Ein atemberaubender Blick auf die schneebedeckten Berge der neuseeländischen Alpen, Herrlich!

Christchurch, die Stadt auf der Südinsel wo ich letztendlich angekommen bin, ist eigentlich ein mittleres Dorf. 370 000 Einwohner und kaum hohe Häuser.
Das erste was einem auffällt ist, dass die Stadt hauptsächlich aus Baustellen besteht. Und das hat einen tragischen Grund. Am 22. Februar 2011 ereignete sich um 12:51 Uhr ein schweres Erdbeben.
185 Menschen kamen ums Leben, das Zentrum der Stadt wurde fast völlig zerstört. Und davon sind auch 7 Jahre danach noch viele Spuren zu sehen. Vieles wurde neu gebaut, vieles abgerissen, bei manchem wie zum Beispiel der schwer beschädigten Kathedrale im Zentrum weiß man noch nicht so recht was man machen soll. Sie ist massiv abgestützt und rundherum eingezäunt. Ein Taxifahrer erzählte mir, dass es ihm lieber wäre, wenn man sie endlich abreist. Andererseits ist sie so alt wie die Stadt und somit kann man sich natürlich nur schwer trennen.
Die Stadt selbst hat jetzt nicht sonderlich viel zu bieten. Eine alte Tram fährt die Touristen durch die Stadt, ich habe mir den Botanischen Garten angeschaut und bin durch die Straßen gelaufen.
Am letzten Tag hab ich noch eine kleinen Ausflug auf eine Anhöhe der Port Hills gemacht. Man fährt mit einem Bus ca. 20 Minuten bis zum Stadtrand und dann mit einer Seilbahn (natürlich ein österreichisches Fabrikat, nämlich Doppelmayr) auf ca. 500 Meter Seehöhe. Der Ausblick ist fantastisch und man hat wirklich fast das Gefühl in Österreich in den Bergen zu sein, und nicht am anderen Ende der Welt. Einer Freundin die in Bangkok lebt habe ich gleich empfohlem, sollte sie Heimweh bekommen, unbedingt nach Neuseeland fliegen soll. Erst danach realisierte ich, dass es von Bangkok aus kürzer ist nach Österreich zu fliegen als nach Neuseeland. 🙂

Fotos von Christchurch:

Es war dann wieder soweit, ich durfte mir wieder meinen Camper abholen. Ein bisschen unsicher war ich schon, die Temperaturen am Tag lagen um die 9 Grad, in der Nacht ein wenig über 0 Grad.
Das könnte kalt werden. 🙂
Das Abholen des Campers gestaltete sich wieder problemlos. Außerdem hatte ich Glück, ich hatte einen älteren (billigeren) Camper bestellt und bekam einen Nagelneuen mit gerade mal 5000 km am Tacho. Wie immer ging es zuerst mal zum Supermarkt um mich mit den wichtigsten Lebensmitteln (Bier! 🙂 ) einzudecken. Und da ich schon ganz neugierig war auf die Berge führte mich mein erster Weg quer über die Insel zur Westküste der Südinsel.
Übrigens, egal wo man sich in Neuseeland aufhält, man ist nie weiter als 128 km Luftlinie vom Meer entfernt.
Der Weg führte mich also von Christchurch über den Arthur’s Pass nach Greymouth.
Eine wunderbare Fahrt durchs Gebirge. Überall die schneebedeckten Berge, Flüsse, Schafe, Kühe, eine herrliche Landschaft. Den Unterschied zu Österreich macht der Kontrast. Unten die grünen Wiesen, oben die schneebedeckten Berge.  Auf einem Aussichtspunkt sah ich ein Schild wo darauf aufmerksam gemacht wird, dass man Kea’s auf keinen Fall füttern soll. Der Kea ist der einzige im Gebirge lebende Papagei der Welt. Man findet ihn nur auf der Südinsel Neuseelands in den Alpen, und er ist leider gefährdet. Eigentlich dachte ich mir, dass ich wohl nicht das Glück haben würde diesen Vogel zu sehen, aber wie ich den nächsten Parkplatz ansteuerte kamen mir schon 3 Exemplare entgegen. 🙂 Und die Biester sind wirklich frech! Natürlich wollen sie Futter. Einer setzte sich auf mein Auto, die anderen begannen an den Türdichtungen und Sonstigem von meinem Auto zu knappern. Ich machte also schnell ein paar Fotos und danach nichts wie weg. Die Kea’s sind hochintelligent, man findet im Internet ein paar wirklich coole Videos. Sie können nahezu alles öffnen und zerlegen. Sie können auch durch zuschauen lernen.

Fotos von der Fahrt über den Arthur’s Pass:

In Greymouth angekommen, steuerte ich einen sehr kleinen Campingplatz an. Eigentlich war es mehr ein Parkplatz hinter einer Tankstelle. Aber es war alles da was man brauchte, außerdem bekam ich vom Besitzer den Tipp, dass sich gleich in der Nähe eine Brauerei befindet, wo man auch gut essen kann. Also nichts wie hin. Eigentlich wollte ich noch zum Franz-Josef Gletscher, aber nachdem schlechtes Wetter vorhergesagt war habe ich den Plan verworfen und bin wieder in die andere Richtung aufgebrochen. Durch den Victoria Forest führte mich die Straße nach Hanmer Springs, bekannt wegen seiner Thermalquellen. Das nützte ich natürlich aus und ließ es mir ein paar Stunden in den 40 Grad warmen Becken gutgehen. Auch einen Gang in die Sauna gönnte ich mir.
Das ist übrigens ein wenig anders als bei uns. Es gibt keine gemischte öffentliche Sauna, sondern nur eine private Sauna die man 30 oder 60 Minuten ganz für sich alleine hat. Auch nicht schlecht, und sogar wirklich billig. Circa € 25 für 30 Minuten Sauna und wenn man wollte den ganzen Tag Thermalbecken. Nach einer kleinen aber feinen Wanderung zu einem Aussichtspunkt startete ich wieder mit dem Ziel Kaikoura.

Fotos von Hanmer Springs:

Kaikoura ist vor allem für Walbeobachtungen bekannt. Man könnte auch noch mit Delfinen oder Seelöwen schwimmen, wenn man das wollte. Ich buchte also eine Tour mit einem Boot. Das Ganze klang vielversprechend und fair. Eine 95 % Wahrscheinlichkeit, dass man Wale sieht, wenn nicht, bekommt man 80 % des Geldes zurück.
Aber ich habe Wale gesehen, sogar 6 Stück Pottwale und ich konnte ein paar wirklich coole Fotos machen. Bei einer diesmal längeren Wanderung der Küste entlang konnte ich noch jede Menge Vögel, ein paar Seelöwen und auch noch andere Tiere und schöne Pflanzen und Landschaften, bewundern. Ein wirklich cooler Ort dieses Kaikoura, hat mir außerordentlich gut gefallen.

Fotos von Kaikoura:

Dann wurde mir aber auch schon wieder bewusst, dass ich leider nicht ewig Zeit hatte. Ich musste mich auf den Weg auf die Nordinsel machen. Der Weg führte mich also nach Picton, von dort startet die Fähre auf die Nordinsel zur Hauptstadt von Neuseeland, Wellington.
Mit einem kleinen Umweg, um ein bisschen von den Marlborough Sounds – vom Pazifik geflutete Flusstäler – zu sehen. Eine wunderschöne zerklüftete Küstenlandschaft. Obwohl die beste Aussicht hatte ich dann von der Fähre, da fährt man nämlich eine ganze Weile durch die Sounds bis man aufs offene Meer kommt.
Nach einer Nacht in Picton, einer kleinen netten Hafenstadt ging es also auf die Interislander Fähre um die 3 ½ Stündige Überfahrt auf die Nord Insel anzutreten.

Fotos Picton:

Ich war noch nie auf einem so großen Schiff. Unglaublich wie viele Autos, Lastwägen und Container darauf Platz haben. Als Passagier kann man es sich auf 8 Decks gemütlich machen. Dort findet man alles, vom Café bis zum Restaurant oder auch einem Souvenirshop.
Die Fahrt durch die Sounds und danach durch die Cook Street war wirklich sehr schön, ich war die ganze Zeit an Deck und habe fotografiert. Allerdings auch ganz schön kalt, meine Haube und zwei Jacken leisteten aber gute Dienste. Am offenen Meer hat es dann trotz der Größe des Schiffs ganz schön geschaukelt. Mir ging es gut, die anwesenden Asiaten gaben sich aber wie immer am WC die Klinke in die Hand.
Bei der Hafeneinfahrt von Wellington hat man dann gleich eine super Sicht auf die Stadt.

Fotos von der Fahrt durch die Cook Street:

Da wir schon zu Mittag angekommen waren, wollte ich noch was unternehmen. Durch Zufall entdeckte ich im Internet das Projekt Zealandia. Das ist ein wirklich bemerkenswertes Projekt. Man hat ein Gebiet von 225 Hektar Wald eingezäunt, danach hat man innerhalb dieses Zauns alle Tierarten die nicht ursprünglich in Neuseeland vorkommen entfernt, auch alle Raubtiere werden durch den Zaun ausgeschlossen.  Ziel ist es die ursprüngliche Biodiversität von Neuseeland in einem Projektzeitraum von 500 Jahren wiederherzustellen.
Man kann in diesem Gebiet weitläufige Spaziergänge unternehmen und bekommt wirklich allerlei Tiere, vor allem Vögel zu sehen. Ein wunderschöner dichterer Regenwald rundet das ganze ab.
Wirklich bemerkenswert und schön!

Nähere Informationen findet man hier: https://www.visitzealandia.com

Fotos von Zealandia:

Einen weiteren Tag widmete ich dann noch der Hauptstadt Wellington. Eine nette Mischung aus alten Häusern und modernen Hochhäusern und natürlich einem großen Hafen.  Einziger Nachteil ist der Verkehr. Einen Parkplatz zu finden gestaltet sich als schwierig, und man steht auch ständig im Stau. Aber alles in allem eine nette kleine Stadt mit circa 200 000 Einwohnern. Sie hat übrigens den Spitznamen „Windy City“. Bei meinem Besuch war es aber die ganze Zeit windstill. 🙂

Fotos von Wellington:

Seit längerem hatte ich schon im Auge eine größere Wanderung in Neuseeland zu unternehmen. Dabei fiel mir eine Wanderung mit dem Namen „Tongariro Alpine Grossing“ ins Auge. Eine 20 Kilometer lange Wanderung durchs Hochgebirge von Neuseeland, vorbei an aktiven Vulkanen und Kraterseen.  Bei näheren Recherchen stellte ich aber fest, dass ich ein Problem hatte. Es war Winter. Und es stellte sich heraus, dass man da eventuell Steigeisen und Eispickel benötigt. Damit hatte ich bis jetzt keine Erfahrung, also war es unmöglich das alleine zu machen…… Die Lösung war ein Bergführer, der zu meinem Erstaunen als durchaus leistbar herausstellte. Ich stellte also via Internet Kontakt her und vereinbarte einen Termin für Samstag den 30. Juni. Ich war wirklich gespannt wie herausfordernd das Ganze werden würde. Aber hey, I am from Austria! 🙂
Außerdem hatte ich den Vorteil, dass im Sommer bis zu 2000 Wanderer pro Tag diese Strecke zurücklegten, im Winter waren wohl viel weniger unterwegs.
Also startete ich wieder meinen Camper um nach Whakapapa, dem Ausgangspunkt zu gelangen.

Der Weg dorthin war wie immer schön, je höher ich kam desto kälter wurde es. Whakapapa liegt immerhin schon in 1127 Meter Seehöhe. Bei meinem Campingplatz angekommen lag dann auch schon überall Schnee, und es war jede Menge los, da auch ein Schigebiet hier ist.

Fotos vom Tongariro National Park:

Die Nacht wurde frisch mit -4 Grad und es hieß früh aufstehen, aber ein wunderbarer sonniger Tag erwartete mich. Um 07:40 Uhr machten sich eine Französin, ein Engländer, ich und der Guide auf den Weg zur 20 Kilometer langen Überschreitung. Wir wurden mit Helm, Steigeisen und Eispickel ausgerüstet. Der Anstieg ist in den ersten zwei Stunden gemütlich, wird dann aber doch steil. Also Helm und Eispickel waren nicht wirklich notwendig, die Steigeisen waren aber durchaus empfehlenswert, wobei auch einige Wanderer ohne unterwegs waren. Der Anblick der verschneiten Gipfel und Seen war atemberaubend. Am höchsten Punkt angekommen konnten wir die 3 Kraterseen bewundern. Also zumindest teilweise, weil das meiste war natürlich zugefroren.  Beim Abstieg änderte sich das Wetter dann zusehends, davor wird im Internet auch immer wieder gewarnt.  Sogar zu schneien hat es zumindest kurz begonnen. Beim Abstieg sahen wir auch immer wieder die Rauchsäulen des aktiven Vulkans. Vor 6 Jahren ist er das letzte Mal ausgebrochen. Die Gaseruption schleuderte tonnenschwere Gesteinsbrocken hunderte Meter weit. Zum Glück war der Ausbruch, der nur 15 Minuten dauerte, in der Nacht, und so kamen keine Menschen zu schaden.
Nach ziemlich genau 8 Stunden sind wir an unserem Ziel angekommen. Ein perfekter Tag!

Fotos vom Tongariro Alpine Crossing:

Nach einer weiteren Nacht im Schnee, wobei es in der Nacht heftig zu regnen begann, ging es weiter nach Rotorua. Dieser Ort ist für seine vulkanische Aktivität und die Maori, die Neuseeländischen Ureinwohner, bekannt. Es ist wirklich ein seltsamer Anblick, je näher man der Stadt kommt umso häufiger werden die Stellen wo es mal mehr und mal weniger aus der Erde raucht. Kurz vor der Stadt machte ich dann gleich mal im WAIMANGU VOLCANIC VALLEY halt. Ein circa einstündiger Wanderweg führt vorbei an rauchenden Gesteinen, brodelten Seen und Geysiren. Ein faszinierender Anblick.
Nach einer Nacht in Rotorua besuchte ich noch „The Puia“. Auch hier gibt es wieder jede Menge vulkanische Aktivität und den größten Geysir der südlichen Hemisphäre zu bewundern.
Am Abend ging es dann noch zu einer Maori Veranstaltung. Das war zwar super touristisch aber wirklich nett und interessant. Wir bekamen Einblick in das Leben der Maori von gestern und heute, durften einer Tanzveranstaltung beiwohnen und bekamen ein köstliches Essen serviert, das traditionell in einem Erdloch zubereitet wurde. Die Integration der Ureinwohner in Neuseeland ist wesentlich besser gelungen als in Australien. Man findet Maori eigentlich überall und auch in die Gesellschaft integriert. Sie sind absolut mit der Zeit gegangen und haben Freude und Stolz ihre Traditionen, Errungenschaften und Erfahrungen zu präsentieren. Natürlich gibt es auch da und dort Probleme, aber alles in allem ein ganz anderes Bild als bei den Aborigines.

Fotos von Rodorua:

Nach diesen zwei Tagen führte mich mein Weg weiter zum „Hobbiton Movie Set“ – einem Hauptdrehort der Trilogien von „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“.  Ich war also in Mittelerde angekommen. 🙂 Die Filmkulisse und die Landschaft rundherum sind ein Traum! Man bekommt auch ein paar Erzählungen was hinter den Kulissen so passiert ist. Was ich auch ziemlich cool finde, der Regisseur Peter Jackson hat diesen Ort vom Hubschrauber aus entdeckt. Der Farmer Russell Alexander, dem das Land gehört, ist seither wohl ein reicher Mann. 🙂

Fotos von Hobbiton:

Nach dieser zweistündigen Führung fuhr ich noch weiter bis Waitomo. Dort gibt es jede Menge Höhlen zu besichtigen. Ich entscheid mich für zwei Höllen. Zuerst besuchte ich die Höhle mit den vielen Glühwürmchen. Man fährt in einem kleinen Boot durch einen Teil der Höhle wo es absolut finster ist. Und dort sieht man Millionen von Glühwürmchen. Ein schöner Anblick. Die zweite Höhle hatte sehr coole Felsformationen, Stalaktiten und Stalakmiten, und auch wieder ein paar Glühwürmchen.
Nachdem ich mir noch im Norden von Auckland die „Bay of Islands“ anschauen wollte, begab ich mich nochmal auf eine längere Fahrt bis Whangarei. Dort spielte aber das Wetter dann nicht mit und mir ging auch die Zeit aus. Trotzdem sah ich auch hier wieder super Landschaften. Für eine Fahrt mit dem Schiff durch die „Bay of Island“ war mir aber dann das Wetter nicht gut genug.

Fotos der Waitomo Caves und von der Gegend um Whangarei:

Nach gut 2500 gefahrenen Kilometern durch Neuseeland konnte ich auch meinen dritten Campingbus unbeschadet zurückgeben.
Zuletzt stand noch Auckland, die größte Stadt von Neuseeland, auf dem Programm. Eine sehr coole Stadt! Vom Sky Tower bekommt man einen guten Überblick. Die Haber Bridge ist fast mehr beeindruckend als jene von Sydney. Wirklich super war aber auch das Nachtleben. Endlich wieder mal zwei kleine aber ziemlich feine Rock Konzerte. Ein bisschen mühsam ist das die Stadt ziemlich hügelig ist, ein ständiges auf und ab.

Fotos von Auckland:

Und dann stand meine längste Reise am Programm. Der Flug von Auckland nach Buenos Aires mit 12 Stunden und von dort nach 3 Stunden Aufenthalt direkt weiter nach Lima, nochmal 5 Stunden Flug. Aufgrund der Datumsgrenze, die ich überfliegen werde, reise ich diesmal in die Vergangenheit. Trotz 20 Stunden Reisezeit komme ich nur knapp 2 Stunden später in Lima an. Und dort treffe ich mich am Flughafen mit meiner Freundin Romana. Sie kommt von Wien und um ca. 30 Minuten später an als ich. Die nächsten 3 Wochen werden wir Peru gemeinsam unsicher machen. Die Freude ist groß! 🙂

Alles nähere von Peru im nächsten Bericht! 🙂

Die Ostküste – Von Cairns nach Sydney

Der Flug von Darwin nach Cairns dauert circa 2 Stunden. Cairns liegt doch etwas südlicher als Darwin und es war gleich wieder merkbar kühler.

Cairns ist eine kleine Stadt mit einer netten Ufer Promenade und vielen kleinen Geschäften und Lokalen. Sogar ein bayrisches Hofbräuhaus gibt es hier. Normalerweise meide ich solche Lokale ja, aber diesmal konnte ich nicht wiederstehen wieder mal ein anständiges Bier zu trinken. Die Australischen Biere sind zwar durchaus gut, aber meistens sehr leicht.
Die Vorfreude auf ein paar Tauchgänge am Great Barrier Rief war schon groß! Das größte Riff der Welt soll zwar schon ziemlich beschädigt sein (Korallenbleiche) aber so schlimm wird es schon nicht sein. Ich habe bereits im Vorfeld eine 2 Tages Tour mit dem Schiff Rum Runner, einem Motor Segler gebucht. Voller Tatendrang hieß es also um 05:30 Uhr aufstehen, um 07:00 Uhr war Boarding am Schiff. Ein kleines aber sehr feines Schiff mit netter Crew und einem Kapitän wie aus dem Bilderbuch. Ganzkörper tätowiert mit einem grünen Irokesen. 🙂 Es ging pünktlich los zur 3 ½ Stündigen Fahrt bis zum Riff. Die Wellen und der Seegang waren durchaus bemerkenswert sobald wir den geschützten Hafen hinter uns gelassen hatten, und ich wurde das erste Mal in meinem Leben Seekrank. Nur durch äußerste Konzentration und Selbstbeherrschung konnte ich es vermeiden die Fische zu füttern. 🙂 Aber ich war nicht der einzige, was in der Situation allerdings ein schwacher Trost ist.
Und dann waren wir dort, das Great Barrier Riff! Nachdem wir am gleichen Tag noch 4 Tauchgänge machen wollten hieß es keine Zeit zu verlieren und ab ins Wasser.
Der erste Tauchgang war gleich sehr ernüchternd. Was war das???? Sicher 70 % von den Korallen tot und auch kaum Fische unter Wasser. L Und es wurde nicht besser. Das Highlight war eine kleine Schildkröte die am Riff entlang dümpelte. Den erfahrenen Tauchern war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben, da hatte man sich doch mehr, wenn auch nichts außergewöhnliches erwartet.
Aufgrund der Unterwasserwelt machte ich schließlich nur 4 der geplanten 6 Tauchgänge. Hier war definitiv nichts zu holen. Tauchen soll ja Freude bereiten und nicht traurig machen.
Angeblich ist das Riff nirgends viel besser. Um einiges schöner soll die Coral Sea sein. Die liegt auch am Riff aber etwas weiter weg, und in der Nebensaison fahren die Schiffe dort leider nicht hin. Zumindest nicht die leistbaren. Dort soll es 30 – 40 Meter Sichtweiten unter Wasser geben und jede Menge Haie.
Na ja, zumindest war es ein netter Ausflug und auf der Rückreise wurde ich auch nicht mehr Seekrank. 🙂
Um die restliche Zeit in Cairns zu überbrücken besuchte ich noch das Aquarium. Dort haben die ein riesiges Becken mit einem wunderschönen Riff (so wie es sein sollte) und vielen Haien und Fischen.
Dann machte ich noch einen Tagesausflug in den Norden. Höhepunkt dabei war eine kleine Fluss Schifffahrt wo es einige Krokodile zu bestaunen und fotografieren gab.

Cairns und Umgebung:

Nach knapp einer Woche war es wieder an der Zeit weiter zu Reisen. Also aufstehen um 04:30 Uhr um mit dem Flieger um 06:00 Uhr in Richtung Brisbaine abzuheben. Wieder knappe 2 Stunden Flug und um 09:00 Uhr war ich bereits in meiner Unterkunft in der Stadt.
Endlich wieder eine Richtige Großstadt! 🙂 Den restlichen Tag nutzte ich um mir die Stadt anzuschauen, und das zahlt sich wirklich aus! Hier hätte ich gerne 1 -2 Tage mehr Zeit gehabt. Hatte ich aber nicht, weil am nächsten Tag musste ich bereits wieder mein Wohnmobil abholen.
Immer dieser Stress im Urlaub!! 🙂

Brisbaine:

Aber es nützt nichts, gebucht ist gebucht, und meine Zeit bis Sydney war ja leider auch etwas eng bemessen.
Zuerst machte ich einen Abstecher circa 150 km nördlich von Brisbaine nach Noosa Head. Das vor allem deswegen weil ich auf Frazer Island wollte, der größten Sandinsel der Welt.
Dort kann man sich nur mit Allrad Fahrzeugen bewegen, also musste ich eine Tages Tour buchen. Mit einem sehr coolen Gefährt ging es also wieder am frühen Morgen los.
Es war echt ein Erlebnis! Bereits von Noosa Head bis Rainbow Beach fuhren wir nicht auf der Straße, sondern einfach den Strand entlang. Dann ging es mit einer Fähre, die Überfahrt dauert nur ca. 10 Minuten, auf die Insel. Es gibt auf Frazer Island jede Menge Süßwasser Seen und richtig viel Regenwald. An einem dieser Seen machten wir dann auch halt und es war an der Zeit ins Wasser zu springen. Es war zwar nicht wirklich warm, aber, wenn man schon mal hier ist muss man das auch ausnützen. Auch jede Menge Tiere konnten wir auf der Fahrt beobachten. Kängurus, Wallabys, Dingos, weiße Seeadler und jede Menge anderer Vögel. War auf jeden Fall super nett und hat sich ausgezahlt. Nach 2 Nächten war es aber an der Zeit Richtung Süden aufzubrechen.

Noosa Head und Frazer Island:

Erste Station war die Stadt Gold Coast mit dem Stadtteil Surfers Paradise. Das kling zwar sehr nett, ist es aber nicht. Gold Coast ist eine Großstadt mit Wolkenkratzern und Surfers Paradise ein Teil davon. Der Strand ist zwar lang und mit guten Wellen zum Surfen, aber ansonsten hat es auf mich keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Goldcoast & Surfers Paradise:

Also ging es weiter nach Bayron Bay. Das war schon viel eher nach meinem Geschmack. Klein, nette Geschäfte, schöner Strand und nette Umgebung. Ein bisschen 60er Jahre Flair herrscht hier. Nachdem ich gehört hatte das es hier einen guten Tauchplatz geben sollte beschloss ich mein Glück zu versuchen. Und so machte ich einen Tauchgang auf Julian Islands, das ist eine kleine vorgelagerte Insel die man nach 10-minütiger Bootsfahrt erreicht hat. Und das hat sich ausgezahlt. Zwar sehr wenige Korallen, aber dafür viele Fische, eine riesige Schildkröte, ein Adlerrochen und unzählige Wobbegong Haie. Das war jetzt ein würdiger Abschluss mit dem Tauchen. Nur für diese Reise natürlich! 😉
Eigentlich wollte ich dann noch einen Surf Kurs machen, aber irgendwie hatte ich keine Lust und machte lieber eine mehrstündige Wanderung entlang der Küste. Sehr nett war es in Baryon Bay!

Bayron Bay:

Und wieder weiter Richtung Süden, die Zeit wurde eng und ich wollte zumindest noch 2 Tage in den Blue Mountains in der Umgebung von Sydney verbringen. Aber da hieß es noch einige Kilometer zu machen. Auf dem Weg dorthin machte ich für eine Übernachtung Halt in Port Macquarie. Diesen Ort hatte ich gewählt um das dortige Koala Krankenhaus zu besuchen. Ich nahm an einer kostenlosen Führung teil und durfte jede Menge über diese niedlichen Tiere, die 18 – 20 Stunden pro Tag schlafen erfahren. Bei der Fütterung konnte ich auch jede Menge Fotos machen.

Koala Hospital – Port Macquarie:

Nach einer Übernachtung ging es auch schon wieder weiter bis nach Glenbrook, dem Ausgangspunkt für Touren zu den Blue Mountains. Auf dem Weg dorthin machte ich auch das erste Mal mit der Australischen Polizei Bekanntschaft. In einem Kreisverkehr hatte ich die falsche Spur gewählt und um doch noch richtig abzubiegen ignorierte ich die Sperrlinie. Kurz darauf hörte ich ein Folgetonhorn und im Rückspiegel sah ich ein Polizei Motorrad mit Blaulicht. Es war klar, der meint mich…..
Der Polizist war aber überaus nett, nach einem Alkoholtest und einer Ermahnung durfte ich mit dem Hinweis das dies normal $ 500 ( € 310) kostet weiterfahren. 🙂
Die Blue Mountains selbst waren sehr schön. Viel Regenwald, viele kleine Wasserfälle und spektakuläre Aussichten. Es stand also wieder viel Wandern am Programm. Es ist dort schon sehr touristisch, wie fast überall in Australien wo es was zu sehen gibt. Aber ja, die drei Tage dort waren nett, wenn auch sehr kalt. Auf 1000 Meter Seehöhe hatte es dort am Tag so 10 Grad und in der Nacht nur um die 4 Grad. Da auch noch ein gehöriger Wind dazukam war es also wirklich kalt. Also eine gute Vorbereitung auf Neuseeland.

Blue Mountains:

Meine Australien Reise neigte sich schön langsam dem Ende zu, aber es gab noch einen letzten Höhepunkt, Sydney. Das Auto wurde also wieder unbeschädigt an den Vermieter zurückgegeben und meine Unterkunft nahe Kings Cross in Sydney bezogen. Nun galt es das wichtigste in 3 Tagen zu erkunden. Irgendwie muss ich sagen war zu diesem Zeitpunkt gerade ein wenig die Luft draußen. Ich hatte irgendwie gar nicht so recht Lust die Stadt zu erkunden, aber natürlich bin ich dann losgezogen. Und bereits bei meinem ersten Spaziergang durch den Botanischen Garten zum Opera House und zur Habor Bridge war klar, es ist eine wunderschöne Stadt, absolut sehenswert. Die Reiselust war also schnell wieder da! 🙂
Ich spazierte über die Habor Bridge zur anderen Seite des Hafens, schlenderte durch den Wochenendmarkt von The Rocks, nahm so wie bereits in Melbourne wieder an einer „Free Tour“ Stadtführung teil, fuhr mit der Fähre durch den Hafen nach Manly und mit dem Zug und Bus zum Bondi Beach wo ich eine 10 Kilometer lange Wanderung entlang der Küste unternahm.
Die Stadt ist riesig, über 5 Millionen Einwohner, man bräuchte wohl viel mehr Zeit um die Stadt wirklich kennenzulernen. Aber zumindest die Haupt Attraktionen konnte ich mir anschauen.
Leider hat auch mein Handy in Sydney seinen Geist aufgegeben, aber in Sydney war es sogar am Sonntag kein Problem ein neues zu besorgen. Man glaubt wirklich nicht wie Hilflos man plötzlich ist, ohne Smartphone.

Sydney:

Dann wurde es Zeit nach 54 Tagen Australien zu verlassen. Ich freute mich schon sehr auf den Flug nach Neuseeland, mit der Fluggesellschaft Emirates und eine Airbus A380. Auf der ganzen Reise war das der einzige Flug wo ich nicht die billigste Möglichkeit gewählt habe, sondern um € 70 Euro mehr bezahlt habe, weil ich einfach mal gerne mit diesem riesigen Flugzeug mitfliegen wollte.
Also um 04:30 Uhr aufstehen und ab zum Sydney International Airport und ab in den Winter…. 🙂

 

Zum Ende dieses Berichts noch ein kleines Resümee zu Australien:

Die Reise durch das Land war wunderschön und reich an Eindrücken. Es gab aber auch ein paar Sachen die mir nicht so gefallen haben oder die ich nicht ganz verstanden habe.
Australien ist finde ich ein sehr konservatives Land. Es ist teilweise unglaublich was alles verboten oder reguliert ist.
Man wird ständig kontrolliert und mit Kameras überwacht.
Es ist ja in Ordnung das ich ein Lokal wo Alkohol getrunken wird erst ab einem gewissen Alter betreten darf, aber das ich als Erwachsener ab 21:00 Uhr nur mit meinem Reisepass eintreten darf,  der wird am Eingang gescannt und es wird ein Foto von Dir gemacht, finde ich schon fragwürdig. Und nein, es war kein verruchtes Lokal, es war ein Irisch Pub. Sogar jedes Mal wenn man das Lokal verlassen hat, um wie in meinem Fall eine Zigarette zu rauchen, jedes Mal das gleiche Prozedere. Ausweis und Foto.
Auf die Frage nach dem Sinn des Ganzen bekam ich zur Antwort, weil es das Gesetz so verlangt.
Alkohol bekommt man übrigens nicht in einem normalen Supermarkt, sondern in eigenen Geschäften, sogenannten „Bottle Shops“. Das ist aber zum Beispiel in manchen Gebieten auch nicht ganz so einfach. In der Nähe von Darwin wollte ich mir 6 Bier und eine Dose Whiskey Cola kaufen. Natürlich geht das wieder nur mit Ausweis und Foto. Und selbst das ging nicht, weil man mir erklärte das ich nicht Bier und Spirituosen am selben Tag kaufen darf. Also entweder nur Bier oder nur Spirituosen am selben Tag, verrückt.
Zigaretten sind unfassbar teuer und man darf fast nirgends rauchen. Sogar unter freien Himmel gibt es Zonen wo man nicht rauchen darf oder auch Alkohol trinken darf. Man will halt die Menschen vorm Rauchen schützen und dabei ordentlich abkassieren.
Sie können aber nicht alles verbieten, zum Beispiel funktioniert das nicht beim Ozonloch über Australien. Ja, das gibt es, auch wenn es der amerikanische Präsident so nicht wahrhaben will und es für völlig überflüssig hält auf Umweltschutz zu achten. Und dieses Ozonloch hat leider zur Folge, dass eine der gefährlichsten Gegebenheiten in Australien die Sonne ist. 2 von 3 Menschen in Australien erkranken zumindest einmal im Leben an Hautkrebs. Das hat 1500 Tote im Jahr zur Folge die an diesem Krebs sterben. Also vergesst Haie, Krokodile, Schlangen, Spinnen und Quallen wenn Ihr nach Australien reist, schützt euch lieber vor der Sonne. 🙂
Am Strand ist übrigens fast alles verboten. Man darf nicht rauchen, man darf keinen Alkohol trinken, man darf seinen Hund nicht mitnehmen, kein Glas ist erlaubt, kein Campen, kein Übernachten, usw.
Und irgendwie ist es, ich glaube durch all diese Verbote und Regulierungen so, dass das Land und die Menschen ein wenig zu ernst sind und den Spaß an vielem verloren haben.

Was ist nicht verstanden habe ist das Verhältnis der Australier zu Ihren Ureinwohnern den Aborigines. Auf der einen Seite wird es so dargestellt als ob Australien hier zurecht durchaus schuldbewusst ist, im täglichen Leben kommen Sie aber außer als Bettler auf der Straße kaum vor.
Es wurde Ihnen nach vielen Prozessen vom Gericht viel Land zurückgegeben, es wird immer wieder betont wie wichtig sie für Australien sind usw., aber man wird das Gefühl nicht los das sie Menschen zweiter Klasse sind, die geduldet werden. Man findet zwar häufig Galerien und Museen, aber selbst dort arbeiten kaum Aborigines. In den Galerien sieht man sie Ihre Bilder malen, aber beim Verkauf steht dann wieder ein Weißer. Ich hätte mich gerne von Ihnen ein wenig durchs Outback führen lassen, oder mir angeschaut wie ein Didgeridoo gemacht wird, aber diese Angebote habe ich nirgends gefunden. Falls Ihr das anders erlebt habt oder Erklärungen habt, würde ich mich über Kommentare freuen. 🙂

Durch das Outback von Adelaide bis Darwin

Als ich mich in Adelaide auf dem Weg machte, musste ich mich zuerst mal auf die kommende Reise vorbereiten. Ich ging zuerst in den Baumarkt um mir einen 10 Liter Benzinkanister zu kaufen. Das wurde mir von Einheimischen empfohlen, es gibt zwar auch im Outback ausreichend Tankstellen, aber man weiß ja nie. Und irgendwo im Nirgends ohne Benzin liegen zu bleiben ist eher weniger spannend. Dort sah ich auch einen kleinen Elektroheizer um € 10 den ich unbedingt mitnehmen musste, die Zeit der kalten Nächte sollte somit vorbei sein. 🙂
Zweite Station war der Supermarkt. Wasser, Essen und Bier wurden in ausreichenden Masse eingekauft um auf der sicheren Seite zu sein.
Das erste Teilstück führte mich dann über 310 Kilometer bis nach Port Augusta. Die Landschaft veränderte sich auf der Strecke bereits merklich, aus sattem Grün wurde eine Steppenlandschaft. Port Augusta ist die letzte Stadt vor dem Outback die noch am Meer liegt. Es gibt dort nichts wirklich sehenswertes, aber dafür einen sehr feinen Campingplatz!

Am nächsten Tag ging es richtig los. Ab nun ging es in das trockene Landesinnere des Kontinents. Die Strecke bis Coober Pedy über 540 Kilometer war bis jetzt auch eine meiner längsten Tages Etappen.
Nachdem ich das Ziel in meinem Navi eingegeben hatte, bekam ich einen ersten Vorgeschmack auf das kommende. „Folgen Sie dem Straßenverlauf für 540 km, dann haben Sie Ihr Ziel erreicht.“
Und sobald ich so ca. 20 km von Port Augusta entfernt war, war wirklich nichts mehr. Kein Empfang mehr am Handy, unendliche gerade Strecken, am Straßenrand immer wieder ein totes Känguru, eine tote Kuh, ein Auto Wrack……  Ganz wichtig ist dann gute Musik.
J Mit dieser spult man dann seine Kilometer herunter.

Coober Pedy gibt es eigentlich nur aus einem Grund. Im Jahr 1915 entdeckte man das es hier große Opal Vorkommen gibt. Und seitdem produziert der Ort den Großteil der Opale in Edelsteinqualität weltweit. Wegen der großen Hitze im Sommer leben die Menschen hier größtenteils in unterirdischen Behausungen, sogenannten ”Dugouts”. Diese gibt es in allen Ausführungen, von ganz einfach bis zur Luxus Höhle mit 3 Schlafzimmern. Das ganze Jahr hat es in diesen Behausungen angenehme 22 -24 Grad. Und es gibt nicht nur Wohnungen im Fels, sondern auch einige Kirchen, Museen, usw.…. 🙂

Coober Pedy:

Nach 2 Nächten ging es weiter über 450 Kilometer bis nach Erldunda. Erldunda ist nichts weiter als eine große Raststation mit Campingplatz. Es gibt hier nicht viel zu sehen, eine kleine Emmu Farm, ein paar Kängurus in einem Gehege…… Essen, Duschen, Schlafen und am nächsten Tag weiter die restlichen 246 Kilometer nach Yulura. Hier wollte ich nun 3 Nächte verbringen. Yulura ist der Ausgangspunkt für Uluru und Kata Tjuta.

Da ich bereits zu Mittag angekommen bin fuhr ich nach der Anmeldung am Campingplatz gleich weiter in den Nationalpark. Und dann stand ich vor dem Felsen dessen Bild wohl die meisten im Kopf haben, wenn sie an Australien denken. Es ist schon sehr beeindruckend. Ich persönlich finde Kata Tjuta und Kings Canyon gesamt schöner, aber das Besondere am Uluru ist das er sich ganz plötzlich und ohne Vorwarnung aus der Ebene erhebt. Ich startete als erstes mit der Umrundung, ein schöner 10,5 Kilometer langer Weg führt einmal um den Felsen herum. Dabei sieht man den Felsen in allen seinen Fassetten. Die ganzen kleinen und großen Höhlen, einmal im Schatten und einmal in der Sonne. Nach der Umrundung wollte ich mir noch den Sonnenuntergang am Uluru anschauen. Während des Sonnenuntergangs wechselt der Felsen immer wieder seine Farbe, von Orange bis dunkelrot und schlussendlich wenn die Sonne dann weg ist wird er grau. Ein besonderes Spektakel.

Uluru:

Der zweite Tag wurde Kata Tjuta gewidmet. Es gibt dort zwei Wanderwege die ich beide gehen wollte. Als erstes startete ich mit dem längeren, er war mit 3- 4 Stunden angegeben, ich bewältigte ihn gemütlich in 2 ½ Stunden.  Das Wandern ist hier wesentlich schöner, da man auf Wanderwegen unterwegs ist, und nicht wie beim Uluru auf Fußgänger Autobahnen. Die Landschaft ist abwechslungsreich und wunderschön. Die Ausblicke in die Täler und auf die Felsformationen beeindruckend. Der zweite Weg führt in ein kleines Tal an dessen Ende sich ein Wasserloch befindet.
Nach den Wanderungen fuhr ich zum Parkplatz um auf den Sonnenuntergang mit dem Kata Tjuta im Hintergrund zu warten. Da ich noch etwas Zeit hatte kochte ich zuerst in meinem Wohnmobil ein Essen, danach spazierte ich mit Fotoapparat und einem Bier ausgerüstet zur Plattform um nochmal einen wunderschönen Sonnenuntergang zu erleben.

Kata Tjuta:


Am dritten Tag ging es nochmal zum Uluru. Ich nahm an einer gratis Führung von einem Ranger teil, der einige interessante Details zum Uluru zu erzählen wusste.

Ja, und dann hatte ich noch einen halben Tag Zeit, und ich beschloss das zu machen was ich eigentlich nicht machen wollte und vielleicht auch nicht machen sollte, die Besteigung des Uluru.
Die hier lebenden Aborigines, die Anangus, denen das Gebiet und der ganze Nationalpark gehört, wünschen es nicht, da der Berg für sie heilig ist.
Jetzt ist es mit dem Heilig aber so eine Sache. Der Uluru ist für alle die dort leben und arbeiten natürlich ein goldener Esel. Man hat eine 250 Kilometer lange, asphaltierte Straße zum Uluru gebaut, einen riesigen Parkplatz direkt beim Fels errichtet. Man hat ein eigenes Resort (von Luxus bis einfach) inklusive Flughafen gebaut. Man kann mit dem E-Bike oder mit dem Segway um den Felsen herumdüsen oder mit dem Hubschrauber oder in einem kleinen Flugzeug herumfliegen. Man kann also alles machen, nur nicht auf den Felsen raufklettern. Da stellt sich die Heiligkeit in Frage……..
Mit diesem Hintergrund und da das Besteigen ab Oktober 2019 endgültig verboten wird, machte ich mich also auf den Weg. Der Auf und Abstieg dauert circa 3 Stunden. Also für einen geübten Wanderer. Der Anstieg ist vor allem zu Beginn schon ziemlich steil, hier gibt es auch eine Kette wo man sich anhalten kann. Das ist aber bis auf 1 oder 2 Stellen nicht wirklich notwendig. Die Aussicht von oben ist ein Traum! 360 Grad rundum Sicht in alle Richtungen und soweit das Auge reicht.
Am Gipfel gibt es auch eine kleine Runde Tafel, die den Gipfel als solchen kennzeichnet.
Es sind bereits 35 Menschen beim Versuch den Uluru zu besteigen gestorben. Und wenn man sich die Leute anschaut die dort rauf wollen wundert man sich das es erst 35 sind. Mit völlig unzureichender Ausrüstung (vor allem die Schuhe), mangelnder Fitness und unglaublicher Selbstüberschätzung machen sich die Leute auf den Weg. So sieht man dann einige, vor allem Asiaten, die mit Schuhen ohne Profil, weißen Wollhandschuhen (warum auch immer), einer riesen Kamera, Mundschutz und Sonnenhut verzweifelt an der Kette hängen, während ich mit lockerem Schritt vorbeiging. Denen ist wirklich nicht zu helfen……….. Vielleicht ist es zumindest darum auch gut das die Besteigung verboten wird.

Nach 3 Nächten ging die Fahrt weiter über 304 Kilometer zum Kings Canyon, wie sich später herausstellen sollte ein ganz schöner Umweg. Doch es zahlt sich aus! Der Canyon ist wirklich beindruckend, und in einer mehrstündigen Wanderung zu erkunden.
In der Mitte des Canyons gibt es ein Wasserloch, mit wirklich dem meisten Wasser das ich seit langer Zeit gesehen hatte und viel Grün rundherum. Der Bezeichnende Name für das Wasserloch ist „ Garden of Eden“

Kings Canyon:


Eigentlich sollten es jetzt nur mehr 322 Kilometer bis Alice Springs sein, doch leider war es anders als gedacht. Die in meiner Beschreibung angegebene Straße ist nämlich nicht Asphaltiert. Außerdem führ die Strecke durch Aborigines Gebiet, dafür braucht man eine Genehmigung die man aber für $5 kaufen kann.  Auf Nachfrage sagten mir 2 Einheimische unabhängig voneinander das sie mit meinem Bus die Straße auf keinen Fall fahren würden. Man tröstete mich aber das ich zwar jetzt viel mehr Kilometer fahren musste, aber von der Zeit her nicht viel Unterschied war, da man auf der Schotterpiste nicht sehr schnell fahren kann. Also ging es zurück nach Erldunda und dann weiter bis Alice Springs, gesamt 475 Kilometer.

Alice Springs fand ich nicht besonders Sehenswert. Die kleine Stadt ist keine Schönheit und es ist auch nichts los. Ich ging ein bisschen Einkaufen und füllte meine Vorräte im Bus wieder auf. Auf Empfehlung von Martin stattete ich dem „ Kangaroo Dundee“ einen Besuch ab. Chris „ Brolga“ Barnes hat sein Leben der Hilfe von verwaisten Kängurus verschrieben. Es gibt einen eigenen Dokumentarfilm aus der Reihe „ BBC Natural World Special“ über ihn und seine Kängurus. Die Tour ist sehr beeindruckend und informativ.

Nähere Infos gibt es hier: https://kangaroosanctuary.com

Sein berühmtestes Känguru mit dem Namen Roger hat es zu Weltruhm gebracht. Es bekam die Goldmedaille vom Weltweiten Bodybilderverband verliehen und brachte seinen Beschützer 3-mal ins Krankenhaus.  Auf Youtube nach Kangaroo Roger suchen zahlt sich durchaus aus! 🙂

Heute ist Roger 12 Jahre alt und ein alter Herr. Er wurde als Alpha Känguru längst von einem seiner Söhne abgelöst und man kann ihn sogar Streicheln ohne geboxt zu werden.

Kangaroo Dundee:

Es war nach zwei Nächten wieder an der Zeit weiter zu fahren. Über 510 Kilometer ging es Richtung Norden bis Tennant Creek. Am Weg dorthin befand sich eine weitere Sehenswürdigkeit. Die riesigen Granitbrocken bekannt als Devils Marbles. Ein durchaus lohnender Stopp mit einer ca. 45-Minütigen Wanderung.

Devils Marbles:

Der Ort selbst hat nicht wirklich viel zu bieten, für genauere Erkundungen fehlte mir aber auch die Zeit, den am nächsten Tag machte ich mich auf zu einer doppelten Etappe über 675 Kilometer bis nach Katherine, das schon am Rande des Kakadus National Park liegt, der mein nächstes Ziel sein sollte. Bei meinen Recherchen und durch einen Tipp über Facebook beschloss ich dann aber vorher noch für einen Tag den Nitmiluk National Park zu besuchen der gleich bei der Ortschaft liegt.
Das Klima hat sich die letzten 1000 Kilometer übrigens komplett verändert. War es in Alice Springs noch wirklich frisch mit 20 Grad am Tag und nur 2 Grad in der Nacht, war jetzt das tropische Klima zurückgekehrt. Der Wind war nicht mehr kalt, sondern warm, am Tag über 30 Grad, in der Nacht so um die 17 Grad. Gefällt mir gleich viel besser!
J
Bei meiner mehrstündigen Wanderung durch den Nitmiluk National Park habe ich dann auch gleich die Sonne unterschätzt. Ein ordentlicher Sonnenbrand war die Folge. Aber der Stopp hat sich total ausgezahlt, der Park ist wunderschön. Eigentlich wollte ich im Fluss auch noch Kajak fahren, ist aber zurzeit nicht erlaubt wegen Salzwasser Krokodilen. Die findet man hier übrigens in fast jedem Gewässer. Baden usw. daher immer nur wenn ausdrücklich erlaubt.

Nitmiluk National Park:

Der Kakadu National Park war dann leider eine kleine Enttäuschung. Viele Sehenswürdigkeiten waren zurzeit nicht zugänglich, oder nur mit Allrad Fahrzeug zugänglich. Ich machte eine kleine Wanderung, schaute mit ein paar Billabong an und beschloss mich hier nicht viel länger aufzuhalten.
Natürlich machte ich vorher noch ausreichend Kakadu Fotos.
🙂

Kakadu National Park:


Nicht weit weg war nämlich noch der Litchfield National Park, und der klang laut meinen Recherchen durchaus vielversprechend. War er dann auch, zumindest meiner Ansicht nach und um diese Jahreszeit wesentlich besser als der Kakadu National Park.
Hier gab es jede Menge Wasserfälle und Tümpel, auch welche die Krokodil frei sind, also zum Baden geeignet waren. Auch einige kürzere Wanderungen konnte ich hier wieder machen, Natur pur plus Wasser, das gefällt mir.

Litchfield National Park:


Das nächste Ziel war dann Darwin. Das zurückgeben des Campers war problemlos, obwohl ich einen frischen und mächtigen Steinschlag auf der Windschutzscheibe hatte. Aber nachdem schon bei der Übernahme mehrere kleinere Steinschläge vorhanden waren sah man wohl darüber hinweg. Oder ich hatte Glück.
🙂  die neue Unterkunft, ein kleines Hotel im Zentrum war schnell gefunden. Das war dann zur Abwechslung doch mal wieder Luxus. Ein eigenes Bad, eine durchaus gemütliche Bar und ein Swimmingpool, das bei der Hitze durchaus angenehm war. Ich ließ es mir also gut gehen, das hatte ich mir nach 6500 Kilometer quer durch Australien auch verdient. Ein paar Fotos von Darwin habe ich eingefügt. Übermäßig viel gibt die Stadt nicht her, klein und beschaulich, aber durchaus nett.

Darwin:

Mein erster „Roadtrip“ war also beendet.

Ein kleiner Anhang noch, weil ich das überaus faszinierend fand und mir das nicht bewusst war.
Australien ist ja ein bisschen größer als Österreich.
🙂

Fläche:

Österreich: 83.879 km²

Australien: 7.692.000 km²

Wenn man aber so durch Australien fährt stellt man fest das man zumindest im Outback ziemlich wenige Menschen oder auch Autos anfindet und das die Städte bis auf Sydney, Melbourne, Brisbane und Perth auch relativ klein sind.
Und dann habe ich mal die Unterschiede recherchiert:

Einwohner:

Österreich: 8,747 Millionen

Australien: 24,13 Millionen

Also jetzt gar nicht so viel mehr……

Bevölkerungsdichte:

Österreich: 105 Einwohner pro km²

Australien: 3,1 Einwohner pro km²

Faszinierend! 🙂

So, und jetzt geht es weiter mit dem Flugzeug an die Ostküste nach Cairns und dann hinunter bis nach Sydney.
Aber das wird der nächste Bericht.

 

Melbourne – Great Ocean Road – Kangaroo Island – Adelaide

Der Temperatur Unterschied war das erste was sich bemerkbar machte. Hatte es bis jetzt Tag und Nacht über 30 Grad, begrüßte mich Melbourne mit frischen 10 Grad am Morgen. Mit dem Bus und zu Fuß machte ich mich auf den Weg in die Unterkunft. Das Space Hotel war meine Wahl und es war eine gute Wahl. Ein nettes Zimmer, eine großartige Dachterrasse mit Blick auf die Skyline von Melbourne. Nach einem kurzen Stadtspaziergang war es dann Zeit für eine ausgedehnte Siesta. Die Nacht war ziemlich kurz mit dem Flug und ich hatte Nachholbedarf.
Am Abend machte ich mich dann auf den Weg in die AC/DC Lane, benannt nach der wohl berühmtesten Band von Australien. Dort gibt es die Cherry Bar, der beste Rock Klub in der Stadt. Danke Tina für den Tipp! 🙂
Ich hatte das Glück zufällig ein ziemlich cooles Konzert einer australischen Rockband zu sehen.
Am zweiten Tag machte ich mich auf den Weg zum Meer. Der war weiter als gedacht, aber bei meiner langen Wanderung durch die Stadt gab es auch einiges zu sehen. Was sich als zweites massiv bemerkbar machte waren die Kosten. Ja, Australien ist teuer. Und zwar teurer als Österreich, teilweise wesentlich.
Am nächsten Tag war der Höhepunkt die Teilnahme einer „Free Tour“. Dabei führen einen Studenten gratis durch die Stadt und erzählen alles Wissenswertes. Natürlich wird am Ende der Tour schon ein Trinkgeld erwartet, aber das gibt man gern, denn es ist um ein vielfaches günstiger als eine „normale“ Stadtführung, und außerdem viel netter.

Melbourne:

Am Montag war der große Tag gekommen, ich machte mich auf den Weg meinen Camper abzuholen in dem ich die nächsten 26 Tage fahren, schlafen und leben werde.
Die Abholstation war etwas außerhalb, und ich entschied mich anstatt mit einem Taxi mit Uber zu fahren. Das war schon faszinierend, mit der gleichen App mit der ich mir in Wien ein Uber bestelle und bezahle mache ich das auch in Melbourne am anderen Ende der Welt. Man kann über Uber sagen was man will, ich finde es einfach und innovativ, definitiv die Zukunft. 
Das Abholen des Campers war problemlos, man war nur ein wenig überrascht das ich wirklich bis Darwin fahren will. J Ja ich weiß, es sind an die 5000 km.
Die erste Station mit dem neuen fahrbaren Untersatz war gleich der Aldi (Hofer) um die Ecke.

Es wurde mal alles eingekauft was ich dachte das ich so benötigen werde. Und das war gut so wie sich später herausstellen sollte.
Die erste Strecke über ca. 150 Kilometer brachte mich zum Beginn der Great Ocean Road. Ein netter Campingplatz mit einem überwältigenden Strand.
Nach einem ausgedehnten Spaziergang auf dem selbigen war der Hunger groß. Und somit war es an der Zeit zu kochen. Was ich nicht wusste, auf den Campingplätzen in Australien gibt es nichts zu Essen. Es gibt nur eine Küche mit BBQ. Also wurde der Gas Herd in meinem Camper eingeweiht und es gab Spagetti mit Tomatensauce und Tunfisch. Nach dem Essen wurde mein Camper für die Nacht umgebaut, ich stellte fest das man durchaus bequem schlafen konnte. Was ich auch feststellte war das es in der Nacht doch empfindlich kalt wurde. Somit war ich froh das ich zusätzlich zum normalen Bettzeug das ich mit dem Auto bekommen hatte auch meinen Schlafsack dabei hatte. Das Aufstehen in der Früh bei 7 Grad war aber auf jeden Fall nicht das meine…..
Es wird aber sobald die Sonne da ist relativ schnell warm und am Tag hat es dann gute 20 Grad.

Nin ging es also entlang der Great Ocean Road. Das Panorama dieser Küsten Straße ist fantastisch.
Der Höhenpunkt am ersten Tag war Bells Beach. Dort wimmelt es nur so von Surfern.
Es ist jener Strand wo Keanu Reeves und Patrick Swayze im Film „Gefährliche Brandung“ ihre finale Auseinandersetzung hatten. Es war herrlich den Surfern zuzusehen wie sie auf den Wellen reiten, da bekommt man richtig Lust das auch zu versuchen. Leider war dafür aber zu wenig Zeit und ich glaube für einen Anfänger wäre das auch der falsche Ort. Also beschränkte ich mich darauf jede Menge Fotos zu machen, was auch großen Spaß bereitete. Ich beschloss aber auch das ich das Surfen wenn es sich irgendwie ausgeht später an der Ostküste zu versuchen werde.
Am nächsten Tag ging es weiter entlang der Küste, dabei konnte ich auch meinen ersten Koala beobachten.
Der nächste Höhepunkt war die Küstenlandschaft der „Twelve Apostels“. Beindruckende Felsen die an der Küste in der Brandung stehen.

Great Ocean Road:

Nachdem ich gut in der Zeit lag beschloss ich das ich bevor ich nach Adelaide fahre noch einen zweitägigen Abstecher auf Kangaroo Island zu machen. Die Insel im Süden von Adelaide ist für seine Tierwelt bekannt. Und es hat sich ausgezahlt. Dort habe ich auch meine ersten lebendigen Kängurus gesehen. Tote am Straßenrand sieht man leider häufig. Auf dem Weg zu meinem ersten Campingplatz bin ich in die Abenddämmerung gekommen. Und ich wusste dann auch sofort warum alle sagen das man in der Dämmerung und in der Nacht besser nicht mit dem Auto fährt. Die Menge an Tieren, hauptsächlich Kängurus die einem vor das Auto springen wollen ist enorm.
Bei diesem Campingplatz machte ich am Morgen eine kleine Wanderung zu einem See. Ich war dort ganz auf die Vögel und so weiter konzentriert und fleißig am Fotografieren. Als sich meine Blase meldete ging ich zu einem Gebüsch um zu pinkeln. Dort angekommen blickte ich auf und zwei Meter vor mir stand ein Känguru und schaute mich mit großen Augen an. J Zwei weitere lagen im Schatten der Bäume. Die Aufregung war aber beiderseits nur kurz. Scheinbar sind die dort Menschen gewöhnt, und meine Anwesenheit war ihnen auch gleich völlig egal. Ich suchte mir dann trotzdem ein anderes Gebüsch. Ein weiterer Höhepunkt waren die „Remarkable Rocks“ eine gewaltige Felsformation auf den Klippen. Auch großartig war „Admirals Arche“ nicht weit davon entfernt. Eine gewaltige Brandung, jede Menge Seelöwen und eine fantastische Landschaft.
Am letzten Tag besuchte ich noch eine Reptilien und Raubvogel Vorführung. 15 der 20 giftigsten Schlangen leben in Australien, auch der Inlandtaipan, die giftigste Schlange der Welt. Ein Tropfen von seinem Gift könnte 150 – 200 Menschen ins Jenseits befördern. Faszinierend! In Australien sterben allerdings pro Jahr nur 2,2 Menschen an Schlangenbissen. Das hat einerseits damit zu tun das Schlangen sehr scheue Tiere sind und dem Menschen normal aus dem Weg gehen, andererseits damit das Australien führend in der Herstellung von Gegengift ist, und die notwendigen Mittel auch rasch verfügbar sind. Es gibt also eine Menge Dinge die um ein vielfaches gefährlicher sind als giftige Tiere, zum Beispiel der Straßenverkehr.
Nach einer kurzen Vorführung von einigen in Australien heimischen Raubvögeln machte ich mich dann auf den Weg zur Fähre um wieder aufs Festland zu gelangen.

Kangaroo Island:

Am Abend bin ich dann auf einem netten Campingplatz im Herzen von Adelaide angekommen.

2 Tage die Stadt erkunden, Wäsche waschen und mich auf das Outback vorbereiten. Adelaide ist nett, aber nicht sehr spannend und ziemlich Kleinbürgerlich und konservativ. Zumindest war das mein kurzer Eindruck. Aber auch hier gibt es eine faszinierende Tierwelt. Mein nächster Bericht erfolgt dann von Darwin, nachdem ich 3850 Kilometer quer durch Australien gefahren bin, und wieder im Tropischen Klima angekommen bin. 😉

Adelaide:

Bangkok – Koh Tao – Flores (Komodo), Raja Ampat, Bali

Die Reise begann ein bisschen holprig. Eigentlich hätte ich am 23. März Richtung Bangkok starten sollen, aber durch eine Zeitgerechte Grippe musste ich meinen Start um 5 Tage verschieben. Neuer Startermin also der 28. März. Wenn man weiß das man 5 Monate unterwegs sein wird ist das gar nicht so schlimm, ich hatte so auch noch mehr Zeit meine Sachen in Ordnung zu bringen. Air India ist hier auch sehr flexibel, um € 100 konnte ich den Flug umbuchen.

Dann ging es also los mit einer Boeing 787 Dreamliner nach Dehli und dann weiter nach Bangkok.
Mein erster Flug mit dieser Art Flugzeug. Was mir nicht gefiel ist das man hier keine normalen Sonnenblenden mehr hat, sondern die Fenster mit einer Gasfüllung und einem Schalter verdunkelt werden. Das Ganze kann aber zentral gesteuert werden und somit war das Fenster die meiste Zeit verdunkelt. Mag ich gar nicht, weil ich doch so gerne aus dem Fenster schaue beim Fliegen. J

In Bangkok angekommen nahm ich mein übliches Guesthouse Nähe Kao San Road.

Da ich Bangkok mittlerweile gut kenne buchte ich gleich für nächsten Tag eine Bus / Boot Fahrt nach Koh Tao. Es ging also zum vierten Mal auf eine meiner Lieblings Inseln. Unterkunft bekam ich wie bereits vor 10 Jahren im Rocky Resort in der Shark Bay, ein Basic Bungolow direkt am Meer mit Ventilator und private Bad, und zwecks Mobilität mietete ich auch ein Moped für die Woche.

Um keine Zeit zu verlieren meldete ich mich gleich in der Tauchschule für den nächsten Tag an.
Bei der Gelegenheit ging es gleich auch mal auf ein paar Bierchen an die Bubble Bar um alte Bekannte von dort wiederzusehen.

Tauchen in Koh Tao war wie immer großartig. Vor allem hatte ich gleich beim ersten Tauchgang meine zweite Begegnung mit einem Walhai. Eine wunderschönes Tier mit circa 4 Metern Länge.
Beim letzten Tauchgang kam er dann nochmal um sich von mir zu verabschieden, diesmal war ich auf gleicher Höhe mit ihm und er kam immer wieder. Wunderschön.

Als Abschluss dann noch ein mächtiger Kampf mit einem Trigger Fisch. Über 5 Minuten attackierte uns das Biest immer wieder. War irgendwie Lustig und aufregend zugleich. Wenn die Dich erwischen kann das ganz schön weh tun, darum gilt es sie immer mit den Flossen abzuwehren.

Ein weiteres sehr cooles Erlebnis was das Live Konzert von Job2do am Freedom Beach. Job2do ist die Reggae Legende in Thailand, jeder der mal in Thailand war kennt zumindest sein bekanntestes Lied.

Job2Do – Doo Doo Doo

Die Woche ging schnell vorbei und ich machte mich auf den Weg zurück nach Bangkok. Dort traf ich mich noch für einen netten Tag mit Tina, einer ex Arbeitskollegin von meinem letzten Job, Sie und Ihr Freund leben und arbeiten nun in Bangkok. Mir besuchten einen Markt, machte eine Bootsfahrt, ließen uns massieren und zum Abschluss gingen wir fein Essen und auf ein paar Drinks.

Thailand Fotos:

Tauchen Koh Tao:

Dann war es auch schon an der Zeit Thailand wieder zu verlassen. Ab nach Indonesien, auf die Insel Flores in die Hafenstadt Labujan Bajo. Ich war hier schon mal 2012 und es hat sich einiges verändert. Die Tauchschulen haben sich verdreifacht, ebenso die Restaurants und Unterkünfte.
Schöner ist die Stadt aber nicht geworden. Aber kein Problem, ich bin ja zum Tauchen hier. 😉

Gleich am ersten Abend traf ich mich mit Roger, einem Schweizer Freund und Tauchlehrer den ich im Sommer beim Tauchen auf Gozo kennenlernen durfte, und Georg dem Manager der Tauchschule der Lagona Diver, mit der wir Tauchen wollten. Am nächsten Tag sollte es mit meinem 200ten Tauchgang losgehen. Ich war schon sehr aufgeregt, ich wusste ja schon wie großartig das Tauchen hier ist. Roger hatte noch zwei Freunde dabei, Uwe aus Deutschland und David ebenfalls aus der Schweiz. In Koh Tao war ich mit meinen 200 Tauchgängen der Hero, in dieser Gruppe das Küken. J

Roger, Tauchlehrer über 7000 Tauchgänge, David Tauchlehrer über 2000 Tauchgänge, Uwe als AOWD immer noch über 500. Aber ich konnte tapfer mithalten. 😉

Der Höhepunkt hier waren für mich natürlich wieder die Mantas. Und wir sahen sie auch gleich am ersten Tag. White Tip und Black Tip Shark  auch bei jedem Tauchgang und einige Schildkröten.
Dank Adlerauge Roger diesmal auch viele kleine Sachen wir einen Frog fisch oder Pygmäen Seepferdchen.
Anstrengend war das ganze hier aber schon. Jeden Tag pünktlich um kurz nach 4 Uhr am Morgen fing der Muizien zum Predigen an. Und das in einer Lautstärke das man sich senkrecht im Bett wiederfand. Wenn er endlich fertig war begannen die Hähne der Umgebung den Sonnenaufgang anzukündigen, und um 06:30 Uhr wann dann sowieso aufstehen angesagt. Frühstück und ab zum Boot das um 07:30 Uhr startete. Wenn man in den Norden von Komodo fährt ist man dann einmal 2 ½ Stunden unterwegs. Dann 3 Tauchgänge mit jeweils einer Stunde Oberflächen Pause dazwischen, bis man dann zurück im Hafen ist wird es zwischen 18 und 19 Uhr. Noch was Essen gehen und ein bis zwei Bier mit der Gruppe, dann ist man schon froh, wenn man ins Bett kommt. Nur die Schläfchen zwischendurch am Boot retten einen über den Tag.
Nichts desto trotz, das Tauchen hier war wieder großartig!

Flores / Komodo Nationalpark Fotos:

Tauchen Komodo / Flores:

Nun war es aber an der Zeit was Neues zu erkunden. Auf nach Raja Ampat! Eine Freundin hat mir diesen Ort empfohlen, ich bin schon sehr gespannt.
Ich wollte Raja Ampat schon mal vom Wien aus machen, aber bei insgesamt 6 Tagen An- und Abreise sind 3 Wochen einfach zu kurz. Und selbst innerhalb von Indonesien ist es nicht einfach.
Flug von Flores nach Bali, Weiterlug nach Makassar auf Sulawesi, dort eine halbe Übernachtung den um 04:10 Uhr musste ich schon wieder am Flughafen sein um meinen Flug nach Sorong zu erreichen.
Nochmal 2 Stunden mit der Fähre und 40 Minuten mit dem Taxi Boot um endlich am Ziel zu sein.
Auf dem Weg nach Raja Ampat werden die westlichen Touristen immer weniger. Es zahlt sich also aus! J

Und dann bin ich im Paradies angekommen!  
Corepen Homestay hieß meine Unterkunft.

Und hier ist wirklich alles sehr einfach. Der Holz Bungalow mit Blätterdach steht direkt am Strand, im Bungalow befindet sich eine Matratze mit Bettzeug und Moskitonetz, das war es auch schon, Malaria ist in West Papua durchaus ein Thema. Dafür gibt es auf einer kleinen Veranda eine Hängematte. Strom gibt es von 19:00 Uhr bis circa 23:00 Uhr. Er wird von einem kleinen Generator erzeugt. Internet? Fehlanzeige. Die Toiletten und die Dusche befinden sich in einem eigenen Bungalow etwas weiter hinten. Dusche heißt hier ein großer Kübel in dem man das Wasser einlässt, ein kleiner Schöpfer dient dann dazu sich das Wasser über den Kopf zu gießen. Alles sehr einfach, aber es funktioniert wunderbar. Frühstück immer um 07:00 Uhr, Mittagessen um 12:00 Uhr, Abendessen um 19:00 Uhr. Das Essen schmeckt wunderbar! Es ist zwar sehr einfach und grundsätzlich wechseln sich Fisch und Hühnchen täglich ab. Dazu gibt es Reis und Gemüse. Ich ernähre mich hier also wirklich gesund, es gibt auch keinen Alkohol.
Man kann die Familie bei der ich wohne zwar bitten etwas beim nächsten täglichen Einkauf zu besorgen, aber was will man schon mit warmem Bier. Für einen Nachschub an Zigaretten habe ich dieses Service aber genutzt. J

Der Grund warum ich diese Unterkunft gewählt habe war das es hier eine kleine Tauchbasis gibt, und die im Internet ziemlich gute Kritiken hat. Sandi und Maria betreiben das Ganze. Und hier interessiert sich wirklich niemand ob man eine gültige Tauchausbildung hat oder wie viele Tauchgänge man schon hat.

You want to dive? You have money? OK, let’s go! J

Die beiden sind ansonsten aber super professionell und machen perfekte Tauchgänge mit uns. Sandi springt vor dem Tauchgang immer kurz ins Meer um zu schauen wie die Strömung ist und wo am Riff die meisten Fische sind. Man fühlt sich sicher und wir sehen alles was wir sehen wollen, vor allem wirklich viele Haie. Die Manta Session ist hier schon vorbei, aber die habe ich ja schon im Komodo Nationalpark gesehen.

Am letzten Tag machen wir noch einen Ausflug nach Piaynemo. Das ist der Ort wenn man Raja Ampat in Google eingibt dessen Bilder als erstes kommen.
Und es zahlt sich aus! Wunderschön.
Dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen. Der viel mir schwer, vor allem da es am Morgen meiner Abreise ein wirklich heftiges Gewitter gab. Eines in der Art das wenn du auch nur 3 Sekunden in den Regen gehst bis auf die Unterhose nass bist.
Und ich musste mit dem kleinen offenen Boot 40 Minuten übers Meer damit ich die 09:00 Uhr  Fähre nach Sorong erreichen.
Mein Gepäck wurde in eine Plane verpackt, ich selbst hatte zwar eine Regenjacke, aber als ich in Wasei ankam war ich bis auf die Knochen nass. J Aber mein Gepäck blieb trocken und ich war es auch bald wieder.

Raja Ampat Fotos:

Tauchen Raja Ampat:

Jetzt wo ich diesen ersten Bericht beende sitze ich gerade in Bali. Hab mich hier auch nochmal kurz mit Roger getroffen, da wir zufällig zur gleichen Zeit hier waren.  Und nein, ich mag Bali nicht! Viel zu stressig, viel zu viel Verkehr, viel zu lästige Menschen die Dir alles Mögliche und unmögliche verkaufen wollen. Zumindest Ubud, da war ich 2012 und Kuta wo ich jetzt war kann man vergessen. Aber ich bin nur 2 Tage hier und Morgen geht es weiter nach Australien. Ich starte in Melbourne und bin schon sehr gespannt! Der nächste Bericht entstehet dann vorausichtlich irgendwo im Outback. 🙂

Farewell Party – Only 9 days left until the world trip

Time is running, only 9 days left until the flight to Bangkok. 🙂
And only 6 more days to go to work.
Here are some pictures from my farewell party.